Nachruf

01. Juni 2023

Klara Alt-Schwegler

Klara Alt-Schwegler
Fischbach

Klara erblickte am 14. März 1939 im Ausserdorf in Ufhusen das Licht der Welt. Im Jahre 1945 zog die junge Familie vom Aus­serdorf in die Wyden, wo Klara mit ihren drei Geschwistern Marlis, Anton und Sepp zusammen aufwuchs.

Die Schulen besuchte Klara in Ufhusen. Nach sechs Jahren Primarschule besuchte sie noch zwei Jahre die Sekundarschule.

Nach der Schulzeit ging Klara für drei Jahre als Haushaltshilfe nach Zell zur Familie Arnet. Neben der Haushaltführung lernte Klara bei Frau Arnet den Umgang mit Nähmaschinen, Modell Turissa, und durfte später andere daran sogar selber schulen.

Nach den drei Jahren in Zell erfüllte sich Klara ihren grossen Wunsch und ging für ein Jahr ins Kloster Fahr in die Bäuerinnenschule. Dieses Jahr blieb ihr immer in bester Erinnerung und Klara erzählte immer wieder gerne von der Zeit im Fahr und besucht auch regelmässig die Ehemaligentreffen. Nach diesem lehrreichen Jahr führte sie ihr Lebensweg ins Restaurant Klösterli in Malters, wo sie als Köchin tätig war und eine lustige und gesellige Zeit verbrachte mit schönen Erinnerungen und Geschichten, an die sie sich immer wieder gerne erinnerte.

In dieser Zeit lernte sie auch ihren späteren Ehemann Jakob Alt an der Fasnacht kennen. Sie heirateten am 21. November 1961 in der Pfarrkirche von Ufhusen. Sie übernahmen dann zusammen den Hof Oberen Seppen in Pacht und haben 32 Jahre gemeinsam den Pachtbetrieb geführt.

Nach der Hochzeit kamen kurz hintereinander die Söhne Alfons, Bruno, Jakob und Pius auf die Welt. Die Familie wurde ein paar Jahre später durch die Töchter Claudia und Fabiola komplett. Mit den Jahren kamen noch die Schwiegertöchter Margrith und Gisela sowie die Schwiegersöhne Walter und Philipp dazu. Zu ihrer grossen Freude kamen dann noch die Grosskinder Fabio, Rahel, Sara, Livia, Jana, Manuel, Dominik und Sofie als Krönung der Familie dazu.

Mit grossem Fleiss und Einsatz und viel Liebe und Fürsorge zog sie ihre sechs Kinder gross, half auf dem Hof mit und war eine leidenschaftliche Köchin. Jeden Morgen stand eine frisch gebratene Rösti auf dem Zmorgentisch, auf halbi Zähni stand immer ein frischer Krug Lindenblütentee bereit, um 12 Uhr stand immer ein sehr feines Mittagessen bereit, jeden Samstag backte sie einen frischen Sonntagszopf und jeden Sonntag gab es ein feines Festessen mit Dessert. Und dies immer alles für acht Personen.  

Daneben machte sie über Jahre, zum Teil Tag und Nacht, Heimarbeit. Ungezählte Faust-Handschuhe wurden dabei genäht und kistenweise abgeholt.

Neben der Arbeit für die Familie und auf dem Hof war für Klara die Fasnacht eine wichtige Zeit, für die sie sich immer Zeit nahm. Klara ging regelmässig verkleidet an die Fastnachtsbälle in Ufhusen. Zudem war sie jahrelang aktives Mitglied im Samariterverein Ufhusen.

Zu unserem aller Bedauern mussten unsere Eltern die Pacht im Jahre 1993 aufgeben. Es kam zur Versteigerung. Für die ganze Familie und besonders auch für unsere Mutter war es eine ungewisse Zeit und ein nicht leichter Weg, der mit dem schmerzlichen Wegzug von Ufhusen verbunden war.

Klara und Jakob sind nach Willisau gezogen und haben wieder von vorne angefangen. So hat sie sich auch in Willisau sofort wieder nützlich machen und etwas arbeiten wollen. Zuerst war sie bei Familie Geiser, im Städtli, in Küche und Haushalt tätig.

Danach fand sie eine Anstellung in der Kantine der Lego in Willisau, wo sie mehrere Jahre für die tägliche Verpflegung der Legomitarbeiter sorgte und voller Stolz beim jährlichen Festmenü für die Mitarbeiter-Weihnachtsfeier mitwirken durfte. Die letzten Jahre vor ihrer Pensionierung arbeitete sie als Köchin in der Metzgerei Wyprächtiger in Hergiswil. Nebenbei war sie all die Jahre mit Jakob zusammen im Block an der Bahnhofstrasse wo sie wohnten als Abwartin tätig.

Ab Ende der Neunzigerjahre, als Klara Grossmutter wurde, hütete sie regelmässig ihre Enkelkinder. Als «Willisauer Grosi» war sie sehr beliebt bei ihren Enkelkindern und Klara verwöhnte sie mit ihren Lieblingsessen und schenkte ihnen als Legomitarbeiterin natürlich regelmässig Legos zu Weihnachten oder den Geburtstagen.

Als Klara ihren wohlverdienten Ruhestand geniessen konnte, unternahm sie mit Jakob regelmässig ausgedehnte Spaziergänge rund um Willisau. Sie genoss in dieser Zeit auch die regelmässigen Familienzusammenkünfte unter dem Jahr, wo sie uns alle gerne bekochte und ein paar gemütliche Stunden mit ihren Liebsten verbrachte.

Im Sommer 2016 musste sie schweren Herzens von ihrem Jakob für immer Abschied nehmen. Dies war ein sehr einschneidendes Erlebnis für Klara, von dem sie sich nicht mehr ganz erholte. Im Anschluss an dieses Ereignis machte sich bei ihr dann eine beginnende Demenz bemerkbar. Ab 2018 nahmen die gesundheitlichen Probleme zu. Im Herbst 2019 trat sie dann ins Vio­lino in Zell ein. Dort hat es ihr von Beginn weg sehr gut gefallen und sie hat sich da immer wohlgefühlt. Sie schätze die gute Betreuung und die gute Küche sehr. Sie freute sich über jeden Besuch und die Spaziergänge in der Natur und las jeden Tag ihre Zeitung. Beim Verlassen ihres Zimmers gab Mutter jeweils jeder Person ein «Wiedersehen macht Freude» mit auf den Weg.

Ende letzten Jahres verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand zusehends. Ihre Kräfte liessen im Verlauf dieses Frühjahres nach und am frühen Morgen des 14. April 2023 ist Klara im Beisein ihrer Liebsten für immer eingeschlafen.

Liebe Mutter, du warst eine gutmütige und fürsorgliche Mutter, die für uns alle immer nur das Beste wollte. Du hast nie aufgegeben und immer vorwärts geschaut.

Wir danken dir für alles, was du für uns gemacht hast. Du wirst immer einen Platz in unseren Herzen haben. Und wie du uns im Violino immer verabschiedet hast, sagen wir nun «Wiedersehen macht Freude».