Nachruf

30. April 2020

Josy Reber-Stadelmann

Hüswil

Josy erblickte das Licht der Welt am 5. April 1934 als ältestes Kind von Maria und Josef Stadelmann-Hiltbrunner in Luthern Bad. Getauft wurde sie auf den Namen Maria Josefa. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Martha wuchs sie auf dem elterlichen Heimetli im Humbelhüsli auf. Josy erlebte eine einfache und arbeitsreiche Kindheit. Ihre Schwester Martha arbeitete vorwiegend im Haushalt mit, während Josy ihrem Vater draussen und bei den Tieren zur Hand ging.

Nach der Schulzeit arbeitete Josy in verschiedenen Haushaltungen, unter anderem in Erpolingen und in Luthern. In dieser Zeit lernte sie ihren späteren Ehemann Paul Reber aus Hergiswil kennen. Am 17. Oktober 1953 heirateten Josy und Paul in Menznau. Ihr Wunsch nach einer grossen Familie erfüllte sich und Josy schenkte in den folgenden Jahren 15 Kindern das Leben.

Die ersten gemeinsamen Jahre verbrachte die junge Familie in Hergiswil auf der Luegmatt. 1957 übernahmen sie von Josys Eltern das Humbelhüsli, welches sie nach sechs Jahren verkauften und mit ihrer wachsenden Familie auf den Hüswiler Berg zogen.

Abwechslung in den arbeitsreichen Alltag brachten die sonntäglichen Spaziergänge zum Bänkli am Waldrand oder die zahlreichen Besuche der Kinder mit ihren Familien. Nach dem Heuet unternahm Josy mit der ganzen Grossfamilie einen Ausflug auf den Napf oder auf die Lüderenalp.

Der jährliche Chrutziball in Luthern Bad war ein Fixpunkt in ihrem Kalender. Überhaupt blieb sie Luthern und speziell dem Luthern Bad zeitlebens verbunden. Alle Neuigkeiten aus dem Luthertal erfuhr Josy durch ihre Freundin Hedy von der Enzischüür bei ihren regelmässigen Telefongesprächen.

Arbeitsfreie Zeiten überbrückte Josy gerne mit Strickarbeiten. Ihre Wollsocken waren in der ganzen Verwandtschaft begehrt und geschätzt.

Josy war auch immer über das aktuelle Weltgeschehen informiert. Sie las sehr gerne Zeitungen und hielt sich über Radio und Fernsehen auf dem Laufenden.

Das Leben von Josy war auch mit Schicksalsschlägen versehen. Sie schöpfte aber immer wieder Mut fürs Leben. Ihre tägliche Arbeit und ihr tiefer Glaube halfen ihr dabei die tragischen Ereignisse zu verarbeiten.

Ferien oder weite Reisen waren Josy nie wichtig. Viel lieber hörte sie am Radio Ländlermusik oder besuchte eine Stubete. Jassen war eine weitere Leidenschaft, auch wenn sich dafür nicht viel Zeit bot. In der richtigen Gesellschaft konnten die Jassabende bis tief in die Nacht dauern.

In den letzten Jahren fand Josy hin und wieder Zeit, zusammen mit Familienangehörigen ein Konzert zu besuchen oder einen Ausflug mit Bahn und Schiff zu unternehmen.

Josy durfte sich über die Geburten von 28 Grosskindern und 13 Urgrosskindern freuen. Die Familienfeste an Ostern oder Weihnachten waren ihr stets wichtig und erfüllten sie mit Stolz.

Vor fünf Jahren musste Josy den geliebten Berg verlassen und sich an das Leben im Dorf gewöhnen. Der Weggang vom Hüswiler Berg war für Josy nicht einfach. Sie vermisste den Umgang mit den Tieren und das Feuermachen im Tiba-Herd. Gestärkt durch die vielen Besuche ihrer Kinder und Familien meisterte sie aber auch diesen neuen Lebensabschnitt.

Zeitlebens war Josy gesund und brauchte kaum einen Arzt aufzusuchen. Erst im letzten Lebensjahr musste sie mit schwereren gesundheitlichen Beschwerden Bekanntschaft machen. Im August war ein erster Spitalaufenthalt mit Untersuchungen nötig, in deren Verlauf sich die Diagnose eines bösartigen Tumors ergab. Josy akzeptierte dieses Schicksal vorbildlich und ohne zu hadern. Der Umzug ins Pflege­heim Violino wurde unumgänglich. Josy nahm die liebevolle Pflege und Betreuung dankbar an. Auch in dieser schweren Zeit freute sie sich sehr über die zahlreichen Besuche.

Am 15. Januar 2020 durfte Josy friedlich und ruhig einschlafen.

Du warst immer für uns da und nahmst dir Zeit für uns.

Dein einfaches, bescheidenes Leben und deine Zufriedenheit haben uns geprägt.

Auch in schweren Zeiten hast du den Mut und die Kraft nie verloren.

Wir sind dir dankbar und bleiben im Herzen für immer mit dir verbunden.

Deine Familie