Nachruf

10. Februar 2020

Josef Aregger-Bucheli

Luthern

Josef Aregger-Bucheli erblickte am 28. September 1952 das Licht der Welt auf dem Hofe Ferch, droben nahe der Grenze von Hergiswil und Luthern. Zusammen mit seinen vier Geschwistern erlebte er trotz aller Einfachheit eine fröhliche und abwechslungsreiche Kindheit. Zwar hiess es schon früh, wie es damals üblich war, anpacken und mithelfen auf dem Betrieb. Bereits als kleiner Bub hatte er einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und störte sich daran, dass die Tiere, besonders die Schweine, im Stall eingesperrt waren. So liess er sie halt ins Freie, wo sie dann von den Eltern und Nachbarn wieder mühsam eingefangen werden mussten. Schon als Bub war er stets gut gelaunt, hatte immer viel Humor und war auch zu vielen lustigen Streichen aufgelegt. Die Schule besuchte er im Schulhaus Luthern Bad und den Religionsunterricht im Dorf Luthern. 

Nach seiner Schulzeit half er tatkräftig daheim beim Bau der neuen Scheune und des Wohnhauses mit. Nachher fand er Arbeit bei der Korporation. Weil damals sein Schnurrbart immer grösser wurde, hiess er bald weitherum nur noch «Färchschnouz» und später nur noch «Schnouz», Namen, die dann im Hinterland allen ein Begriff waren. Musik war schon früh seine grosse Leidenschaft. Fand eine Kilbi oder eine Bauernfasnacht auf einem der abgelegenen Höfe statt, holte man ihn, und er sorgte mit seiner Handorgel für lüpfige Tanzmusik. Dank seinem Humor und seiner Schlagfertigkeit wurde er oft auch als witziger Tafelmajor engagiert. 

1973 heiratete er Heidi Kronenberg. Schon bald wurde die Familie grösser. Zuerst mit Beat und dann mit Cornelia. Seinen beiden Kindern war er stets ein liebe- und verständnisvoller Vater. Das Familienleben bereitete ihm Freude und brachte viel Abwechslung.

Seine grosse Leidenschaft war die Jagd. Die Jagdprüfung machte er sogar vor der Autofahrprüfung. Viele Jahre übte er gewissenhaft das Amt des Wildhüters aus. Die Jagdzeit mit seiner geliebten Gemsjagd und der späteren Treibjagd waren stets Höhepunkte im Jahr wo er auch nie fehlte.

1981 konnte er die Liegenschaft Wasserfallen pachten und wurde ein stolzer und erfolgreicher Braunviehzüchter. Er war ein grosser Tierfreund und liebte seine Tiere. 

Die Musik begleitete ihn durch sein ganzes Leben und er wirkte auch erfolgreich in verschiedenen Formationen mit. Er spielte nicht nur Handorgel und Schwyzerörgeli, sondern beherrschte auch das Spiel mit der Bassgeige. Einige seiner musikalischen
Höhepunkte waren Fernsehauftritte und CD-Aufnahmen mit dem Schwyzerörgeliquartett «Enzibuebe». Wie freute er sich immer, wenn im Radio ein Stück von ihnen zu hören war. Die Begeisterung für die Musik gab er auch seinen Grosskindern weiter und gern trat er auch noch ab und zu mit ihnen auf.

Aber auch vor Schicksalsschlägen wurde er nicht verschont. Bereits mit drei Jahren verlor er seinen Vater. 1995 wurde ihm der Pachtvertrag vom Hof Wasserfallen gekündigt und er musste schweren Herzens sein geliebtes Vieh und das Inventar versteigern. Auch die Trennung von Heidi ging nicht spurlos an ihm vorbei. Im Jahr 2001 gab es familiäre und berufliche Veränderungen. Er zog mit Silvia Bucheli auf die «Kreuzstiege» und fand bei der Firma Glanzmann eine neue Anstellung. Ein Hobby von ihm war das Herstellen von Gartenzwergen, die dann jeden Frühling wieder frisch überholt in Reih und Glied vor dem Haus vielen Vorbeifahrenden ein Lächeln ins Gesicht zauberten. 

Eine schwere Krebserkrankung im Jahr 2005 überwand er nicht nur, sondern die schwere Zeit liess auch die Liebe zwischen ihm und Silvia wachsen. 2008 heirateten sie. Aufgeblüht ist er immer bei den gemeinsamen Familienferien in Hasliberg, bei der «Chäästeilete» oder in Wildhaus beim Beobachten der Steinböcke. Genossen hat er auch die Musik- und Tanzferien mit Silvia in Österreich. Mit seinen fünf Grosskindern hat er gern viel Zeit verbracht, war für jeden Spass zu haben und wurde auch als Götti geliebt.

Doch vor einem Jahr holte ihn die Krankheit wieder ein und er erlebte eine schwere Zeit. Im Mai musste er auch noch von seiner Mutter Abschied nehmen. Sein Gesundheitszustand wurde immer schlechter und er war schliesslich auf Hilfe im Heim St. Johann, Hergiswil, angewiesen. Er dankte für die liebevolle Pflege, die er dort erfahren durfte stets auf seine charmante Art. Am 16. Dezember 2019 starb er friedlich im Beisein seiner Frau Silvia. Alle, die ihn kannten, werden ihn in liebevoller Erinnerung behalten. 

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