Nachruf

25. Januar 2018

Hans Riechsteiner-Häfliger

Grosswangen

Im Hostris bei Schötz erblickte Hans Riechsteiner am 30. Dezember 1929 das Licht der Welt.

Als zweitältester Sohn von Josefina und Alois Riechsteiner-Bienz wuchs er mit neun Geschwistern auf einem gros­sen Bauernhof auf und lernte schon in jungen Jahren tatkräftig anzupacken.

Nach der obligatorischen Schulzeit waren seine Kräfte auf dem elterlichen Hof gefragt.

Obwohl er sich auch hätte vorstellen können den Beruf des Automechanikers zu erlernen, absolvierte er die Landwirtschaftliche Schule in Sursee, welche er mit Bravour abschloss.

Besonders das Hegen und Pflegen von Bäumen und Sträuchern gehörte zu seinem Steckenpferd und das blieb auch seinen Kollegen nicht verborgen, wurde er doch immer wieder für das Schneiden von Bäumen angefragt. Auch war er bei vielen Landwirtschaftsbetrieben für das Dreschen von Korn und Weizen und den damit zusammenhängenden Arbeiten ein gefragter Mann.

Es war einmal spätabends im Jahre 1954, als er mit Kollegen auf Kaffeetour war, wo er Regina Häfliger aus Kulmer­au kennenlernte. Diese junge, hübsche Frau hat ihn dermassen beeindruckt, dass er sich dann öfters in ihrer Gegend aufhielt und sie fortan vieles gemeinsam unternommen haben.

Drei Jahre später schlossen sie in der Kapelle in Kulmerau den Bund fürs Leben. Kurze Zeit danach konnte das junge Paar in Oberreinach (Herlisberg) eine Pacht übernehmen. Im Jahre 1958 kam dann das erste Kind, Tochter Regina zur Welt und in regelmässigen Abständen folgten Theres, Hanspeter, Julius, Pius und Silvia. Nun war die Familie komplett und der Wunsch nach einem eigenen Hof wurde immer grösser. Nach längerem Suchen fand Hans in der Gemeinde Grosswangen zwischen Stettenbach und Wüschiswil ein Stück Land, wo er aus eigener Kraft und fast ohne fremde Hilfe ein Haus und eine Scheune erstellte. Die Freude war riesig, als er im Jahre 1969 mit seiner jungen Familie und sämtlichem Hab und Gut ins neue Heim einziehen konnte. Neben dem Betrieb von Milchwirtschaft und später dem Anbau von Bohnen, Erdbeeren und Zwiebeln arbeitete Hans noch auswärts, um die grosse Familie ernähren zu können. Zuerst in der Möbelfabrik und später in einer Baufirma in Willisau. So lag es auf der Hand, dass seine Frau mit den sechs Kindern Haus, Hof und Feld besorgte und die Kinder schon früh mithelfen und Verantwortung übernehmen mussten.

Als die ältesten Kinder schon nicht mehr zu Hause wohnten, nahm Hans nochmals Bickel und Schaufel zur Hand und baute sich im Dorf ein Einfamilienhaus. Mit 65 Jahren beschloss er dann aber etwas kürzerzutreten und übergab den Hof seinem Sohn Julius. Seine Mithilfe auf dem Hof war aber trotzdem weiterhin sehr geschätzt und überaus willkommen.

In seiner spärlichen Freizeit liebte es Hans, einen Jass bei einem Kafi Luz zu klopfen oder an einem Lottospiel teilzunehmen. Auch hielt er sich sehr gerne und oft im Wald auf, dort konnte er sich stets gut erholen.

Grossen Stolz hatte er auch auf seine 18 Gross- und 3 Urgrosskinder und freute sich sehr, wenn sie ihm einen Besuch abstatteten. Bei dieser Gelegenheit war er oft zu einem Scherz mit ihnen bereit.

Auch war der wöchentliche Kirchgang für Hans und seine Frau Regina von zentraler Bedeutung; sie holten sich im Glauben viel Kraft und Zuversicht für den arbeitsreichen Alltag. Obwohl sich die Beiden fast nie Ferien gönnten, eine 7-tägige Reise nach Rom hat bei ihnen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, denn er hat öfters mal von dieser Reise erzählt.

Sein Leben war bis zuletzt geprägt von Arbeit. So auch am vergangenen 13. Februar 2017, als er bei seiner geliebten Arbeit unerwartet einen Herzstillstand erlitt und leise von uns gegangen ist. Nun ruhen seine nimmermüden Hände schon bald ein Jahr. Im Namen der ganzen Familie danken wir Hans von ganzem Herzen für seinen Fleiss und seine Güte. Wir werden die Erinnerungen an ihn in unseren Herzen weitertragen.