Nachruf

21. Juni 2021

Hans Kuoni-Geissbühler

Hans Kuoni-Geissbühler
Hergiswil

Hans Kuoni wurde am 28. Juni 1937 als erstes von 12 Kindern von Johann und Sofie Kuoni-Achermann im Huobacher in Willisau geboren. Die Primarklassen besuchte er im Lütenberg. Bereits ab der 5. Klasse führte er die Milch mit dem Hund vom Nachbarshof Neu-Honig in die Käserei. Als er die 7. Klasse in der Werkschule in Willisau besuchte, verliess er das Elternhaus und kam zu Familie Amrein im Hübeli in Willisau, um dort als Hüttenbub zu arbeiten. Ein Jahr später kam er zu Familie Amrein in die Hinter-Eymatt.

Im Anschluss an die obligatorische Schule machte Hans die landwirtschaftliche Lehre bei Familie Ziswiler in Buttisholz. 1957 rückte er in die Rekrutenschule in Luzern ein. Anschlies­send arbeitete er an diversen Orten. 1959 bis 1961 absolvierte er die Landwirtschaftliche Schule in Willisau. Bei Familie Lang in Hochdorf arbeitete er anschliessend einige Jahre als Melker, wo er täglich 30 Kühe von Hand melken musste. Bei seiner nächsten Stelle bei der Firma Gehrig Waschmaschinen, Hochdorf, lernte Hans die Schweiz gut kennen, da er mehrere Jahre Waschmaschinen in alle Ecken des Landes auslieferte.

Ab 1965 verschlug es Hans nach Hergiswil, wo er im Ober-Kurzhubel bei Familie Kammermann eine neue Arbeit fand. Auf dem Weg zur Arbeit fiel ihm im Gross-Lugental seine grosse Liebe Margrit Geissbühler auf. Am 18. Mai 1968 läuteten im Luthern Bad die Hochzeitsglocken und sie übernahmen Margrits elterlichen Hof. Dem Ehepaar wurden drei Kinder geschenkt, Philipp 1969, Roland 1972 und Adrian 1980. Sie erlebten auf dem Gross-Lugental eine schöne Kindheit. An Arbeit fehlte es auf dem grossen Bauernhof nie. Auf tatkräftige Unterstützung von Familie Marti vom Daheim und seinen Geschwistern durfte er immer zählen. Die alte Scheune wurde bereits 1968 von 13 auf das doppelte an Kühplätzen erweitert. Das grosse Bauernhaus wurde 1975 umgebaut. 1988 wich die alte Scheune einem Neubau.

Hans hat es gestört, dass der Kundenmoster Hergiswil erst am Abend besuchte, und hat daher beschlossen, selber mit der Kundenmosterei anzufangen. Diese Tätigkeit führte er ab Anfang der 80er-Jahre jahrelang jeden Herbst aus.

Nach seiner Ausbildung stieg Sohn Philipp auf dem Hof ein und Hans bekam mehr Zeit, sich anderen Dingen als seinem Hof zu widmen. So ging er ab Anfang der 90er-Jahre ins Wallis als Käser auf die Alp. Um seine Kenntnisse in diesem Bereich zu erweitern, besuchte er den Sennerkurs in Hondrich. Die Tätigkeit als Käser führte er dann auch zu Hause auf dem Betrieb weiter. 2003 wurde der Hof von den Eltern an Sohn Philipp übergeben.

Eine grosse Leidenschaft von Hans war das Schwingen. Er war selber jahrelang aktiv und besuchte anschlies­send mit Margrit gerne verschiedene Schwingfeste. Auch das Eidgenössische durfte als Höhepunkt jeweils nicht fehlen. Jahrelang führte er verschiedene Jungschwinger aus der Region während der Saison Sonntag für Sonntag an Bubenschwingfeste.

Er unternahm mit seinen Jungs und den Nachbarskindern aber auch viele andere Sachen wie Wandern oder z'Berg gehen. Mit 40 Jahren erlernte er noch das Skifahren, damit er es den Kindern beibringen konnte. Eine besondere Beziehung pflegte er auch zu seinem Göttibub Daniel.

Hans engagierte sich auch in der lokalen Politik. Er war die treibende Kraft für die Gründung einer SVP-Ortspartei in Hergiswil und nahm leidenschaftlich gerne auch an Anlässen der Partei teil und tauschte sich mit dort mit vielen Leuten aus.

Hans war auch ein sehr geselliger Mensch. Er nahm früher an Volksmärschen teil und entdeckte nach der Pension seine Leidenschaft für das Töfffahren und die Oldtimer-Traktoren.

Freude bereiteten ihm auch die drei Enkel Michi, Fabian und Janet.

Hans und Margrit führten eine sehr gute Beziehung und sie unternahmen viel gemeinsam. Sie machten auch einige grosse Reisen und Kreuzfahrten. Als bei Margrit Krebs diagnostiziert wurde, brach für Hans eine schwere Zeit an. Nach langem, geduldig ertragenem Leiden starb Margrit am Weihnachtstag 2016 an den Folgen ihrer Erkrankung. Für Hans brach eine Welt zusammen. Mit diesem Schicksalsschlag konnte er nur schwer umgehen.

Die Leidensgeschichte von Margrit hat Hans geprägt, deshalb wollte er im Krankheitsfall keine grossen Eingriffe mehr machen lassen. In den letzten Monaten verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Hans zusehends. Die letzten Tage durfte er aber noch in seinem Zuhause verbringen, doch die Schmerzen wurden immer grösser. Dies ertrug Hans mit grosser Zufriedenheit und Dankbarkeit. Ihm wurde ein grosser Leidensweg erspart, er durfte am Dienstag, 23. Juni 2020, friedlich einschlafen.

Alle die Hans kennen, werden seine Art in guter Erinnerung behalten und ihn vermissen. Er möge in Frieden ruhen.

Deine Familie