Nachruf

21. Januar 2019

Franziska Arnet-Frey

Gettnau

Franziska Arnet-Frey erblickte am 27. Januar 1942 als erstes Kind von Franziska und Leo Frey-Kunz das Licht der Welt. Zusammen mit fünf Geschwistern wuchs sie auf dem Hof Guggi in Gettnau auf. Franziska erlebte eine strenge und entbehrungsreiche Kindheit und lernte schon früh im Haus und auf dem Hof mit anzupacken und Verantwortung zu übernehmen. Die Arbeiten wurden von Hand und mit dem Pferd ausgeführt.

Franziska besuchte die Primarschule in Gettnau und die Sekundarschule in Willisau. Sie war eine fleissige und sehr gute Schülerin. Leider ging ihr Wunsch, nach der Schule eine Ausbildung zu absolvieren, nicht in Erfüllung. Ihre Arbeitskraft wurde zu Hause gebraucht, da der Vater schon früh erkrankte und lange Zeit nicht mehr arbeiten konnte. Mit 18 Jahren besuchte sie die Bäuerinnenschule in Pfäffikon. Dort holte sich Franziska das nötige Rüstzeug für die verschiedenen Haushaltsstellen, bei denen sie bis zu ihrer Heirat arbeitete. In der Bäuerinnenschule schloss sie wertvolle Freundschaften, welche sie ihr ganzes Leben begleiteten. 

Bald lernte Franziska Josef Arnet von der Oberwannern kennen und lieben. Am 4. Juli 1966 heirateten die beiden in der Pfarrkirche in Gettnau. Die Hochzeitsreise führte ins Engadin. Das blieb lange die einzige Ferienreise von Franziska und Josef.

Auf dem Bauernbetrieb Oberwannern wartete ein grosser Haushalt auf die junge Frau, mit Schwiegereltern und Angestellten. Fast alles war Handarbeit und Selbstversorgung war selbstverständlich. In den Jahren 1967 bis 1984 kamen die sieben Kinder Patrick, Brigitte, Gregor, Benno, Roger, Cornelia und Peter zur Welt. Für Franziska und Josef war jedes Kind ein Geschenk. In der Oberwannern wuchs eine lebhafte Kinderschar heran.

Während die Familie prächtig gedieh, wurde der Garten zu Hause auch immer grösser. Praktisch das ganze Jahr versorgte Franziska die Familie mit Gemüse und Salat aus dem eigenen Garten. Die wunderbare Blumenpracht rund um das Haus, jedes Jahr von Neuem, war ihr eine grosse Herzensangelegenheit. Sie hat den ganzen Haushalt bis zur Hofübergabe viele Jahre geführt und den grossen Garten gehegt und gepflegt. Unser Mueti und der Garten, das war ihr Glück und ihre Leidenschaft. Vom Frühling bis in den Winter hinein blühte immer etwas.

1996 erfolgte die Hofübergabe. Ab diesem Jahr war ihr neues Zuhause im Dorf Gettnau. Auch dort war Franziska der Garten sehr wichtig. In diesem Jahr kamen ihre ersten Grosskinder Antonia und Michael zur Welt. Es folgten über die nächsten 20 Jahre Rahel, Christian, Liana, Myriam, Yara, Levi, Ivin, Louan, Noelani, Seraj, Amael, Marlo und Loui. Unser Mueti hat oft Hütedienste übernommen, wenn sie darum gebeten wurde.

Ihr ganzes Leben war Franziska geprägt von einem tiefen Glauben und Gottvertrauen. Wir Kinder, und auch die Grosskinder, konnten sich immer darauf verlassen, dass sie uns ins Gebet mit einschloss und für uns eine Kerze brennen liess, wenn irgendetwas Spezielles anstand.

Ihr schwerster Schicksalsschlag hat Franziska sehr getroffen, als sie im Januar 2016 ihren jüngsten Sohn Peter nach einem Gleitschirmunglück loslassen musste. Sie hat sich innerlich nie mehr richtig davon erholt. Genau zwei Jahre nach diesem Unglück ist Franziska an einer Hirnblutung gestorben.

Vor einem Jahr haben wir Abschied genommen von unserem fürsorglichen, selbstlosen und herzensguten Mueti. Wir werden begleitet von Gedanken, Bildern, Augenblicken und Gefühlen, die uns immer an sie erinnern werden.

Liebe Franziska, liebs Mueti, wir danken dir von Herzen für deine Liebe und Güte und für alles, was du uns gegeben hast. Wir vermissen dich – wir behalten dich immer in lieber Erinnerung. In unseren Herzen lebst du weiter. 

Deine Familie