Nachruf

28. Dezember 2018

Franz Fischer-Egli

Grosswangen

Franz ist am 20. Oktober 1927 als erstes von sechs Kindern auf die Welt gekommen.

Er verlebte auf dem elterlichen Hof im Schutz eine schöne und spannende Jugendzeit.

Nach der Sekundarschule in Grosswangen machte er die Landwirtschaftliche Schule in Grange-Neuve. Daher auch sein Faible für die französische Sprache. Dies brachte er auch zum Ausdruck mit dem Schriftzug auf seinem Auto, der da war: «Le cheval, un cadeaux de dieu».

Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges suchte er Arbeit in England – was nicht von langer Dauer war. Er erzählte immer, dass er dort als Schwarzarbeiter enttarnt und des Landes verwiesen worden sei. Sein Reisehunger führte ihn anschliessend nach Dänemark. Damals lernte er auch seine Frau – die Marianne – kennen. Viele gemeinsame Freundschaften aus dieser Zeit hielten ein Leben lang. Wenn wir als Kinder mal etwas nicht verstehen sollten, sprachen die beiden dänisch.

Zurück in der Schweiz arbeitet er auf verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben als Meisterknecht. So auch in Buholz. Stolz erzählte er immer wieder, dass er die Pappelallee eingangs des Weilers gepflanzt habe.

Am 16. Oktober 1956 heiratete er seine geliebte Marianne in der Kapelle in der Oberroth.

Als stolzer Vater unterstützte und verfolgte er die Werdegänge seiner Tochter und der vier Söhne.

Franz und seine Engagements
Franz war ein aktiver Mensch, gar ein Visionär. Er engagierte sich im Militär, in der Politik und in Berufsverbänden. Im Militär diente er sich bis zum Trainmajor. Gerne erzählte er Episoden aus dieser Zeit.

Mit jungen 32 Jahren wurde er zum Gemeindepräsidenten gewählt. In seiner 24-jährigen Amtszeit bewirkte er viel Nachhaltiges in der Gemeinde Grosswangen.

Die Landwirtschaft lag ihm als Bauer sehr am Herzen. Er engagierte sich jahrelang im Vorstand des Luzerner Bauernverbands, den er in den 80er-Jahren für vier Jahre präsidierte. Auf nationaler Ebene engagierte er sich viele Jahre u. a. im Vorstand des Schweizer Bauernverbandes.

Franz und Reisen
Mit gut 50 Jahren entdeckte er das Reisen wieder. Er war auf allen Kontinenten und in vielen Ländern. Oft merkte er in Diskussionen an «Ech weiss, ech be dänk dete gseh.»

Franz und das Pferd – eine Leidenschaft fürs Leben
Als Trainmajor, passionierter Reiter und Züchter war es ihm wichtig, bei der Gründung der «Luzerner Warmblutpferde» mitzuwirken. Bis an sein Lebensende schwärmte er immer wieder über seine Pferde. Er vermisste sie.

Aktiv bis zuletzt
Seit der Gründung des Jodlerklubs Grosswangen war Franz als aktiver 2. Bass immer dabei. Viele frohe, gesellige Stunden verbanden ihn mit seinen Klubkameraden. Beim «Überhöckelen» war er gerne mit dabei. Für Arbeitseinsätze des Klubs war er sich nie zu schade. Neben der geistigen Fitness pflegte er auch die körperliche. Jeweils am Mittwochnachmittag traf er sich mit seinen fitten Altersturnern in der Kalo­fenhalle. Jodlerklub und Turnverein waren ihm sehr wichtig.

Auto fahren, mobil zu sein gab ihm die nötige Freiheit und Unabhängigkeit. Tägliche Ausfahrten in Wald und über Feld gehörten zum Programm. Verschiedenste Botengänge für Mutter und Vilma erledigte er mit Freuden. Bis zuletzt fuhr er für den Mahlzeitendienst der Spitex.

Der Mensch Franz
Er war ein strenger, aber gütiger Vater. Trotz seinen vielen Engagements war er immer da, wenn es darauf ankam. Er war sehr belesen, keine Romane – er interessierte sich für das Weltgeschehen und für Fakten und für Politik – ein riesiges Wissen. Er sah immer über den Tellerrand hinaus.

Opi liebte seine sechs Enkelkinder über alles und verwöhnte sie entsprechend.

Seinen 90. Geburtstag im vorletzten Oktober feierte er bei bester Gesundheit. Er freute sich über die vielen Besuche und genoss das Geburtstagsfest in der Waldhütte.

Aus heiterem Himmel schlug das Schicksal dann zu. Nach gut dreiwöchigem Kampf in der Dunkelheit fand er den Weg ins Licht.

Lieber Franz, guete Vater, Opi und Ehemann. Wir danken dir für alles. Wir wünschen dir viel Licht und Frieden. Wir vermissen dich!