Nachruf

05. April 2018

Fidel Kreyenbühl-Jost

Willisau

Halten wir einen Augenblick inne und lesen die Stationen im Leben von Fidel Kreyenbühl-Jost.

Fidel Kreyenbühl wurde am 20. Mai 1936 als drittes Kind der Maria und Josef Kreyenbühl-Bisang in Ettiswil geboren.

Es folgten noch acht weitere Geschwister und so war viel Leben in der Grossfamilie. Die Eltern betrieben eine Bäckerei sowie einen Usego-Laden in Ettiswil. Nach der Schule in Ettiswil machte Fidel im elterlichen Betrieb die Bäckerlehre. Nach der Lehre als Bäcker-Konditor arbeitete er bei der Bäckerei Kronenberg in Luzern. Anschliessend half er dann wieder im elterlichen Betrieb mit. 

Am 12. September 1966 heiratete er Hildegard Jost aus Buttisholz. Gross war die Freude, als am 19. Dezember 1967 Tochter Hildegard geboren wurde. Nach dem frühen Tod des Vaters Josef übernahmen Fidel und Hildegard die Bäckerei und den Usego-Laden. Eine grosse Herausforderung war der Neubau des Ladens im Jahre 1972, wurde es doch der erste Selbstbedienungsladen in der Umgebung. Die Schloss Wyher Torte war eine Eigenkreation von Fidel, die überall gelobt und genossen wurde. Ebenso war er für seine wunderbaren Vacherintorten bekannt und bei Familienfesten durfte seine Schwarzwäldertorte nie fehlen. Auch das Sauerteigbrot war über die Kantonsgrenze hinaus bekannt. Fidels grösster Traum ging 1977 mit dem Kauf der Liegenschaft im Sand­acher in Erfüllung. Ein Haus wurde gebaut, das alte Wohnhaus abgerissen und es entstand eine wahre Oase: Schafe, Hühner und Gänse tummelten sich auf der Weide. Ein grosser Garten entstand, Obstbäume und Blautannen wurden gepflanzt und so entstand allmählich ein richtiger Landwirtschaftshof. Nicht nur Fidel und seine Familie, sondern auch die Verwandtschaft liebten den Aufenthalt im Sandacher. Fidel musste man nie suchen, war er nicht in der Backstube, so dann sicher auf dem Land und da in seinem Element. Seine grosse Leidenschaft waren die Bienen. Als Imker hatte er viel Erfolg, er war Mitglied im Imkerverein sowie Aktuar in der Wasserversorgung. Ein weiteres Hobby war das Holzschnitzen.

Im Januar 1995 entschlossen sich Fidel und Hildegard, das Geschäft an Tochter Hildegard und Schwiegersohn Eugen Thalmann zu übergeben. So blieb mehr Zeit, all die vielfältigen Arbeiten im Sandacher zu erledigen. Brauchten die Jungen Unterstützung, waren sie aber stets bereit, in der Bäckerei oder im Laden zu helfen.

Gesundheitliche Probleme machten sich bemerkbar und Fidel musste verschiedene Male operiert werden in Sursee, Luzern und Zürich. Mit viel Energie und Kraft raffte er sich immer wieder auf und man hörte ihn nie klagen. Fragte man: «Wie geht es dir?», so kam zur Antwort: «Wenn ich gut sagen würde, wäre es gelogen.» Waren die Schmerzen wieder erträglicher, sah man den Schalk in seinen Augen und man spürte, Fidel liebte das Leben.

Fidel war kein grosser Redner, aber er liebte es, wenn Besucher kamen, und mancher Jass wurde geklopft.

Im Frühjahr 2017 musste Fidel wegen einer Lungenentzündung ins Spital überführt werden, wovon er sich nur langsam erholte. Zurück im Sand­acher genoss er es wieder daheim zu sein, doch ein Sturz machte wieder einen Spitalaufenthalt notwendig. Er verbrachte anschliessend fünf Wochen im Alters- und Pflegezentrum Waldruh in Willisau. Sein grösster Wunsch war es, nach Hause zu können. Dies war aber nur möglich dank der liebevollen Pflege seiner Frau Hildegard, der Tochter Hildegard mit Schwiegersohn Eugen und auch seiner Schwägerin Antoinette. Ein grosser Dank gilt den Frauen der Spitex, die täglich, wenn nötig sogar zweimal, Hilfe, Pflege und Unterstützung anboten. Die Kräfte liessen nach und so wurde eine weitere Überführung ins Spital Sursee notwendig. Von da weg die letzte Station, Alters- und Pflegezentrum Waldruh in Willisau.

Schritt für Schritt haben Dich Deine Kräfte verlassen, so steht es im Leidzirkular. Am Donnerstag, 12. Oktober 2017, konnte Fidel im Beisein seiner Gattin Hildegard friedlich für immer einschlafen.

Fidel, wir danken Dir, dass wir Dich auf Deinem Weg begleiten durften. So wie Du immer zum Abschied sagtest, «bhüet di Gott», so möchten auch wir Dir wünschen «bhüet di Gott».

 

Deine Familie