Nachruf

09. September 2021

Bertha Schmid-Lauber

Bertha Schmid-Lauber
Hergiswil b. Willisau

Unsere Mamme wurde am 17. November 1934 auf dem Hof Neuhusmätteli in Marbach geboren. Dort verbrachte sie mit 8 ­älteren Geschwistern ihre Jugendzeit. Die Schulen besuchte sie in Marbach.

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter im Jahre 1950 (Vater 1968) lag es auf der Hand, dass Mamme nach Ende der obligatorischen Schulzeit daheim mithelfen musste. Nach Abschluss des Haushaltlehrjahrs trat sie verschiedene Haushaltsstellen an.

In diesen Jahren lernte Mamme ihren zukünftigen Ehemann – Alfred Schmid von der Buchhütte, ebenfalls Marbach – kennen. Im Frühjahr 1955 – Mamme war erst 21 Jahre jung – zügelten sie von der hintersten Ecke im Entlebuch in eine andere Ecke – nämlich ins Hübeli am Fusse vom Napf. Dort erwarb Papa die kleine Bergliegenschaft Vollen, welche ab diesem Zeitpunkt ihr gemeinsames Zuhause war.

Das Ja-Wort gaben sie sich am 27. September 1955 in der Kapelle Mariazell in Sursee. Diese Ehe wurde gesegnet mit 8 Kindern. Mamme war Bäuerin mit Leib und Seele. Trotz viel Arbeit und einfachen Wohnverhältnissen war Mamme zufrieden, immer für uns Kinder da, sorgte fürsorglich für alles und stellte sich selbst in den Hintergrund. So erinnern wir uns gerne an die selbstgestrickten Kleidungsstücke, den freitäglichen Duft von frischem Äpfelwähen und ihren beliebten Luzerner Lebkuchen aus dem Holzofen. Und überhaupt gelang es ihr, aus Einfachem etwas Gutes auf den Tisch zu zaubern.

Die Haussanierung in den Jahren 1978/79 brachte Erleichterungen und fortschrittliche Wohnbedingungen mit sich.

Kraft für den Alltag fand Mamme in den regelmässigen Gottesdienstbesuchen, vor allem in der Muttergotteskapelle im Hübeli. Auch das Luthern-Bad und die Lourdesgrotte in ihrer Heimat Marbach waren wichtige Kraftorte für sie. Das Christsein begleitete sie durchs ganze Leben mit dem Leitsatz «Der Sonntag ist der Tag des Herrn – am Sonntag ruh und bete gern.»

Nach einer Hüftoperation Ende der 90er-Jahre machte ihr das Gehen zunehmend Mühe. Trotz bleibenden Geh-Beschwerden führte Mamme den Haushalt weiterhin selbständig und ist aktiv geblieben. Kraft brauchte Mamme auch, um den Tod ihres Ehemannes Alfred am 16. September 1999 anzunehmen.

Viel Freude fand Mamme im Ausüben ihrer Traditionen. So war das Dörren von Apfel- und Birnenschnitzen ein Ritual im Herbst. Es verging keine Fasnacht und keine Kilbi ohne ihre selbstgebackenen «Schänkali». Mit viel Leidenschaft pflegte sie den Garten und ihre Geranien zierten das Haus in voller Pracht. Ordnung in und ums Haus war ihr wichtig. Ein grosses Hobby war das Jassen mit ihren Jassfrauen. Geburtstagsanlässe in der Familie schätzte sie sehr, ebenso der Besuch des jährlichen Jodlerkonzerts.

Mamme achtete auf gepflegtes Aussehen. Gastfreundschaft und Grosszügigkeit zeichneten sie aus. Erfreut haben sie später die Besuche der 7 Gross- und 2 Urgrosskindern.

Weil sich der gesundheitliche Zustand vom Mamme nach einem kurzen Spitalaufenthalt im Herbst 2020 verschlechterte und eine Rückkehr in ihr vertrautes Zuhause nicht mehr möglich war, durfte sie eine fürsorgliche Betreuung im St. Johann in Hergiswil erfahren.

Leise und friedlich schlief Mamme in den frühen Morgenstunden vom 8. Juni 2021 für immer ein.

Liebe Mamme, wir danken dir von ganzem Herzen für deine Liebe und Fürsorge, welche du uns mit auf den Weg gegeben hast. Wir halten dich in dankbarer Erinnerung.

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