Nachruf

18. Februar 2021

Anna Schürmann-Jost

Buttisholz

Anna erblickte am 24. März 1938 mit ihrer Zwillingsschwester Marie das Licht der Welt. Ihre Eltern Josef und Katharina Jost-Kneubühler bewirtschafteten die Liegenschaft Lindenegg in Hergiswil b. Willisau. Ihre Mutter durfte sie leider nicht kennenlernen, weil diese 1938 wegen einer Lungenentzündung starb. 

1940 starb auch ihre Zwillingsschwester Marie. Zusammen mit ihren Geschwistern Nina, Josef und Toni erlebte sie eine einfache aber schöne Jugendzeit. 

1950 zügelte die Familie auf den Vorderberg in Zell. Nach der Schulzeit gab es kein langes Überlegen, denn ihre Arbeitskraft war auf dem Hof willkommen. Sie arbeitete auch in verschiedenen Haushaltungen und lernte so das Handwerk einer tüchtigen Bauersfrau. Sie hat diese Arbeiten mit viel Hingabe und Freude gemacht. Bald darauf lernte sie Alois Schürmann vom Hübeli, Briseck-Zell, kennen, schätzen und zu lieben. 

Am 29. September 1959 gaben sie sich in der Kirche Mariazell in Sursee das Jawort zum Ehebund. Die kurze Hochzeitsreise führte ins Tessin. 1961 wurde Anna zum ersten Mal Mutter. In den darauffolgenden Jahren vergrös­serte sich die Familie auf elf Kinder, welche grosse Freude in das Familienleben brachte. 

Zusammen mit Alois arbeitete sie viel auf dem Hof und Feld. Das Zusammenleben mit Tante Anna war für sie eine grosse Stütze im Mehrgenerationen-Haushalt mit der grossen Kinderschar. Mutters Leidenschaft waren die Blumen. Der grosse Gemüsegarten und die Blumenpracht waren ihr persönlicher Stolz. Im April 1990 zügelten sie auf den Sentiberg in Weggis. Somit gab es neue Veränderungen und Herausforderungen. Diese Aufgabe hat sie mit Bravour gemeistert. Da sind Alois und Anna so richtig aufgeblüht. Ein Schwatz mit den vielen Wanderern gaben ihr eine willkommene Abwechslung. Ein Lob für ihre Blumenpracht genoss sie mit viel Freude. 

Nebst der Haus- und Gartenarbeit half Anna tatkräftig auf dem Landwirtschaftsbetrieb mit. 

Trotz einfachen Verhältnissen war Anna sehr gastfreundlich und gesellig. Der Besuch der Kinder und Grosskinder war für sie immer ein besonderer Tag. Beliebt waren bei den Grosskindern die von ihr selbst gemachten «Krokettli». 

In der Adventszeit hatte sie alle Hände voll zu tun. Aus der Küche wurde eine Weihnachtsbäckerei. Für alle machte sie kleine Geschenke. An Weihnachten selbst war die ganze Grossfamilie auf den Sentiberg eingeladen. Da waren die Küche und Stube voll mit Gästen. Anna war tief verbunden mit der Natur und Gott. Sie sammelte viele Kräuter und betete jeden Abend. Sie schöpfte Kraft und Vertrauen aus dem göttlichen Glauben. Die Betreuung der Heiligkreuz-Kapelle am Rigiweg machte sie mit viel Hingabe. Beinahe zwanzig Jahre war sie für diese zuständig.  

Im Januar 2018 erlitt sie einen Schlaganfall, darauf folgte ein langer Spitalaufenthalt. 

Sie hatte sich aber gut erholt und konnte wieder zurück auf den Sentiberg. Doch die vielen Arbeiten waren ihr einfach zu viel. Im August 2018 zügelten Anna und Alois in eine Alterswohnung nach Buttisholz. Schnell hatten sich die beiden hier eingelebt. 

Dort verbrachte sie eine schöne Zeit und genoss den Kontakt zur Familie, zu Verwandten und Freunden. Im Sommer 2019 war es für sie ein Lichtschein, als sie das erste Urgrosskind in ihre Arme nehmen durfte. Im September genoss sie ihr letztes grosses Familienfest: die Diamantene Hochzeit. Die körperlichen Beschwerden nahmen immer mehr zu. Einige Spitalaufenthalte waren notwendig. 

Im Juni 2020 wechselte sie ins Wohnzentrum Primavera. An diesem Ort erhielt sie Liebe, Zuwendung und Pflege, musste sich um nichts mehr kümmern. Anna war immer eine unglaublich tapfere Frau, sie hat sich aufopfernd um die Kinder gekümmert, hat sich nie über etwas beklagt und war allzeit für alle da. 

Am 24. Oktober 2020 hat der Herr unser Gott dich beim Namen gerufen und du bist uns ins Licht der Ewigkeit vorausgegangen. 

Liebs Muetti, liebs Grosi und Urgrosi, wir danken dir für alles, was du uns geschenkt hast. Wir vermissen dich.