Nachruf

28. April 2022

Alois Peter

Alois Peter
Hergiswil

Die Wurzeln von Papi liegen im Luthern Bad. Seinen Eltern, Marie und Eduard Peter-Metz, wurde er als drittes Kind in die Wiege gelegt. Die vier Geschwister wuchsen in einem sehr einfachen Umfeld auf dem «Änzi» auf. Auch wenn sie nicht viel hatten, wie das früher so oft der Fall war, schätzten sie andere Sachen und erfreuten sich an den Tieren und der Natur. Papi half gerne auch mit auf dem Hof von seinen Eltern und später seinem Bruder Sepp. In der Zimmerei Bieri, Luthern-Bad, verdiente er ein wenig Sackgeld. Ein sehr schwerer Schicksalsschlag war der frühe Tod seines Vaters Eduard. Doch das Leben ging weiter.

Seine gesamte Jugendzeit verbrachte er in seinem schönen Heimatort, mit dem er immer stark verbunden war. Dort lernte er im Jahre 1964 Margrit Schumacher vom Bad-Neuhaus kennen. Am 6. April 1972 läuteten für die beiden die Hochzeitsglocken. Mit den Geburten von Irma, Brigitte und Markus wurde das Familienglück komplett. Papi war stolz auf seine Familie, die ihm sehr wichtig war. Papi war ein richtiger «Krampfer». Überall packte er mit an wo seine Hilfe gefragt war. Während 40 Jahren arbeitete er auf dem Bau, bei der Bau AG in Reiden und Zettel Bauunternehmung Hergiswil/Luthern. Er erfreute sich immer, wenn er das Ergebnis seiner Arbeit sah und er liess nicht locker bis es perfekt war. So manchen Sitzplatz und Hauseingang gestaltete er in Liebe und erfreute sich daran.

Eines seiner grössten Hobbys war das Musik machen. An manchem Fest erfreute er sich und die Menschen mit seiner «lüpfigen» und traditionellen Örgelimusik. Umso schöner, dass Irma sein musikalisches Talent geerbt hat und auch Freude am Handorgel spielen hat. Wenn Irma ein Lied auf der Handorgel spielt fühlen wir uns ihm so nahe. Jassen war auch immer eine grosse Leidenschaft von Papi, immer wenn möglich gab es ein Jässchen mit lieben Menschen. Das genoss er sehr. Ihm war nichts zu viel, so nähte und machte er für uns ein Zelt mit dem wir wirklich zelten gingen. Viele schöne Stunden durften wir gemeinsam erleben. Die Ferien einmal im Jahr mit seiner Familie waren ihm heilig. Keine enormen Sprünge, aber für uns alle war es das grösste. Die Zeit miteinander zu verbringen, die Sonntagsausfahrten zu Wallfahrtsorten, ins «Änzi» oder ins «Neuhus», über Pässe zu fahren bereiteten ihm so viel Freude und immer gab es in der Natur ein Picknick. Aber auch den Garten, den Papi mit grosser Freude pflegte im Lindenstöckli, und seine perfekten Gartenbeete, die ihm keiner so schnell nachmachte. Hand in Hand «wärkten» Papi, Mami und Markus und machten mit Sorgfalt den Garten und Umschwung. Die Arbeiten waren klar aufgeteilt. Dies war auch immer ein schöner Ausgleich für alle. Jetzt führen Mami und Markus die Leidenschaft für den Garten zusammen weiter in seinem Sinne und wir sind uns sicher, er schaut von oben auf die Blumen und seinen Garten. Papis Schmetterlingsaufzucht bereitete ihm ebenfalls viel Freude, mit grosser Sorgfalt kümmerte er sich um die Schmetterlinge. Dieses Hobby hat er bei Brigitte gesehen und das wollte er auch machen. So lebt Papi in jedem von uns weiter und es erfüllt uns mit grosser Dankbarkeit, dass alle etwas von ihm weitertragen dürfen.

Als mit dem ersten Grosskind im 2009 Gian auf die Welt kam, war das für Papi ein grosses Ereignis. Er war tief berührt und ein stolzer Grosspapi. Die beiden spielten mit Kran, Zug und Bauklötzen. Mit den Grosskindern Léa, Nelia und Alena war das Grosspapi Glück perfekt. Er strahlte seine Ruhe auf die Kinder aus und spielte mit ihnen oder er machte seine «Örgelimusik» und die Kinder machten ein Freudentänzchen dazu. Das genoss er so sehr. Die Grosskinder bedeuteten ihm sehr viel. In der Küche auf der Fensterbank lag immer sein «Mundhärpfeli», dass er manchmal im Duett mit Nelia spielte, mit Léa hat er oft Puzzle gemacht und mit Alena konnte Papi auch so schön «Verkäuferlis» spielen.

Im letzten Jahr ging die Fahrt noch einmal ins Wallis, in den Bergen konnten sie wieder Kraft tanken für den Alltag. Er liebte die Berge und die Bergwiesen. Es gäbe noch so viel zu erzählen von Papi. Bald wäre er 85 Jahre alt geworden, wie gerne hätten wir Papi bei einem Dessert gratuliert und noch etwas Zeit mit ihm genossen. Auch hätten die beiden im April ihre goldene Hochzeit feiern können. Für ihn war seine letzte Reise sicher noch nicht wirklich da, er hatte immer noch so viele Ideen und immer einen Grund in seinem Keller an der Werkbank zu schaffen. Das machte er mit grosser Leidenschaft. So vieles entstand durch seine Hände und wenn wir Kinder etwas hatten, das nicht mehr ging, so konnte er immer alles reparieren. Es gab nichts was er nicht konnte, das gab uns ein tolles Gefühl! Leider musste Papi aufgrund der Covid-Erkrankung am Montag, 24. Januar 2022, ins Spital Wolhusen eingeliefert werden. Der Zustand war ernst aber noch nicht kritisch und wir alle waren sehr zuversichtlich, dass er bald wieder zu Hause war. Er hatte ja noch so viel vor und war schon wieder am «Restaurieren» von Gartenzwergen und seinem «Modellhaus», das er im Frühling wieder alles aufstellen wollte in seinem Garten. Die Tage im Spital ohne Besuch waren für Papi sehr schwierig, dies teilte er uns am Telefon auch mit. Ab Freitag verschlechterte sich sein Zustand leider täglich. Am Freitag war es Mami erlaubt ihn zu besuchen. Das war für uns alle sehr schwierig, dass wir so lange voneinander getrennt waren in dieser Situation. Wir fühlten uns hilflos, ohnmächtig und unendlich traurig. Die letzten zwei Tage durften wir jederzeit zu ihm auf die Intensivstation. Es gab uns Kraft, dass wir Papi noch sehen durften, ein paar wenige Worte, wenn auch unter grösster Anstrengung, mit ihm sprechen konnten. Die Kraft wurde innert kürzester Zeit immer weniger, der Weg zurück war nicht mehr zu schaffen, und so entschied sich Papi, dass er am Morgen vom 31. Januar 2022 um 6.30 Uhr für immer einschlief. Papi, wir verneigen uns mit Hochachtung und Respekt vor dir und deinem Leben für dein Da sein für uns und deine Schaffenskraft. Wir wissen, dass auch du es nicht immer leicht hattest, umso mehr danken wir dir für alles. Nun bleibt uns nichts anderes übrig als dich loszulassen. Wir lieben dich unbeschreiblich fest und wünschen dir auf deiner Reise alles Liebe und hoffen, dass wir dich irgendwann mal wiedersehen. Du bleibst in unseren Herzen wo die Erinnerungen noch so lebendig sind.

Und immer wenn wir Schmetterlinge fliegen lassen, denken wir an dich und wissen, du bist bei uns.

Nun sagen wir «Bhüet di Gott» und «uf Wiederluege».

In grosser Liebe und Dankbarkeit, Dini Familie