Nachruf

07. Mai 2020

Alfred Arnet-Schumacher

Ettiswil

Unser Vati wurde am 4. Mai 1925 als fünftes von sechs Kindern im Rankmättli in Ettiswil geboren.

Nach der obligatorischen Schulzeit hätte er gerne Metzger gelernt, aber die damalige wirtschaftliche Lage der Familie liess dies nicht zu.

Schon bereits als 14-Jähriger hatte Vati die erste Arbeitsstelle in der Sägerei in Ettiswil. Dort arbeitete er 14 Jahre. Die Rekrutenschule absolvierte er als Grenadier in Losone.

Vati war ein leidenschaftlicher Turner und blieb dem Turnsport sein Leben lang treu. Nach der RS liess er sich in Magglingen zum militärischen Vorunterrichtsleiter ausbilden. Danach leitete er mehrere Jahre in Ettiswil den Vorunterricht. Auch als Jugi- und Riegenleiter und später als Oberturner stand er dem Turnverein längere Zeit vor.

Elis Schumacher, seine zukünftige Frau, lernte er an der Kilbi in Schötz kennen und lieben. Nach der Heirat 1951 bezog das junge Paar die ausgebaute Wohnung im Elternhaus von Alfred im Rankmättli in Ettiswil. Der Familie wurden vier Kinder geschenkt. Leider verstarb bei der Geburt der älteste Sohn.

1954 wechselte Vati seine Arbeitsstelle in die Ringier nach Zofingen.

Die Familie zog 9 Jahre später von Ettiswil nach Wikon in ein Bauernhaus. Somit hatte unser Vati einen viel kürzeren Arbeitsweg.

Alfred betreute in seiner Freizeit die Pferde der angegliederten Pension. Sein grosses Hobby war der Umgang mit Pferden und die legendären Ausritte. Während dieser Zeit in Wikon pflegte er immer einen guten Kontakt zu den Turnkollegen in Ettiswil.

1966 wurde für das neue Schulhaus und die Turnhalle in Ettiswil ein Abwart gesucht. Unser Vati wurde gewählt und die Familie kehrte in die Heimatgemeinde zurück.

24 Jahre bis zu seiner Pensionierung pflegte er und seine Frau Elis das Schulhaus und die Anlagen gewissenhaft. Durch seine strenge Führung konnte das ganze Areal in einem hervorragenden Zustand dem Nachfolger übergeben werden. In dieser Zeit war er auch Materialwart der Feuerwehr und des Zivilschutzes. 

Vati wurde im Dorf auch nach der Pensionierung noch lange liebevoll HaWa genannt.

Auch die Muggenzunft hatte einen grossen Stellenwert bei Alfred. Der Höhepunkt war 1976, als er als Zunftmeister gewählt wurde und die närrische Zeit regierte.

Ein grosses Anliegen war für ihn jeweils an Auffahrt, dass alle Pferde von Ettiswil, Alberswil und Kottwil am Umritt teilnahmen.

In den Ferien und an vielen Wochenenden verbrachte Alfred mit Elis viele Stunden auf dem Camping in Engelberg. Die zahlreichen Besuche von Bekannten und die damit verbundenen Wanderungen haben ihn jeweils sehr gefreut. Nach der Pensionierung wohnten unsere Eltern im Haisihof, wo sie von den Nachbarn herzlich aufgenommen wurden und eine sehr schöne Zeit verbrachten.

Unser Vati war Gründungsmitglied der Seniorengruppe «Silberstreifen».  Zudem half er das Seniorenturnen zu gründen und leitete diese Gruppe auch mehrere Jahre gleich selbst.

Nach diversen Altersbeschwerden zog unser Vati im Januar 2013 zu Muetti ins Alters- und Pflegeheim Sonnbühl in Ettiswil.

Ein ganz besonderes Verhältnis pflegte er zu seinen Grosskindern und Urgrosskindern. Ihre Besuche waren für ihn immer eine willkommene Abwechslung.

Der grosse Stolz war sein Elektromobil. Mit diesem Fahrzeug machte er sehr viele Ausflüge. Immer wieder traf man ihn in Schötz, Ettiswil oder im Wauwilermoos. Mit ihm fühlte er sich mobil und selbständig.

So konnte er auch wöchentlich an den Jassnachmittagen mit seinen Turnkollegen in der «Jlge» teilnehmen.

Nach dem Tod von unserem Muetti, im Mai 2019, hat sein Lebenswille allmählich nachgelassen.

Im letzten Monat schwanden seine Kräfte zusehends von Tag zu Tag. 

Am 27. Januar durfte er friedlich einschlafen.

In Liebe, deine Familie