Nachruf

19. November 2018

Adolf Wirz-Brühlmann

Roggliswil/Pfaffnau/St. Urban

Am Mittwoch, 17. Oktober 2018, wurde Adolf zu einem Ausflug in die Innerschweiz abgeholt. Es war das Geburtstagsgeschenk von Schwager Werni, Martha und Franz zu Adolfs 80. Wiegenfest. Auf der Rotenflue ob Schwyz wurde genossen und gefeiert. Doch plötzlich brach Adolf in sich zusammen und verstarb trotz Hilfeleistung von verschiedenen Seiten. Inmitten der wunderbaren Natur und bei schönstem Sonnenschein hat sein Herz ganz unerwartet aufgehört zu schlagen.

Am 28. Juli 1938 erblickte Adolf auf dem Bauernhof Höhe in Neudorf das Licht der Welt. Als viertes Kind von Anton und Bertha Wirz-Amrein durfte er zusammen mit fünf Brüdern heranwachsen. Schon als Kind verspürte Adolf eine grosse Leidenschaft für den Bauernstand. Der Besuch der Schule bereitete ihm Freude, ebenso die beiden Wintersemester an der Landwirtschaftlichen Schule in Sursee. In der Zwischenzeit absolvierte er 1958 die Rekrutenschule. Anschliessend war sein Arbeitsplatz wieder daheim auf dem Bauernhof. Im Alter von erst 16 Jahren verlor Adolf seine liebe Mutter. Damit war der Haushalt frauenlos und die Familie brauchte Unterstützung. 1966 trat Josy Brühlmann aus Werthenstein die Stelle im Hausdienst und als Köchin an. Bald verspürten die beiden Gefühle und Liebe füreinander. Am 20. April 1968 läuteten in der Wallfahrtskirche Werthenstein die Hochzeitsglocken für das junge Paar.

Richenthal wurde zur neuen Heimat. Adolf fand Arbeit auf einem Bauernhof und 1969 durften Josy und Adolf glückliche Eltern werden von Sohn Thomas. Im selben Jahr bot sich die Gelegenheit, im nahen Roggliswil eine Pacht im Dürlef anzutreten. In den folgenden Jahren wurde mit den Geburten von Urs, Guido und Anita die Familie komplett. 

Adolf hatte viel zu tun auf dem vielseitigen Betrieb mit Ackerbau, Milchwirtschaft, Obstanlage sowie der Schweinezucht und Schweinemast. Besonders gerne mochte er die Arbeit im Wald. Beschäftigt sein machte ihn glücklich und zufrieden. Er jammerte nie. Nach und nach stellte sich die Modernisierung des Betriebes ein. Für die heranwachsenden Söhne ein Plus und für Thomas die Grundsteinlegung seines Lohnunternehmens. Neben der vielen Arbeit freute sich Adolf auch immer wieder über die Erfolge von Guido als Velorennfahrer.

Im Mai 1997 durfte Adolf erstmals Grossdädi werden. Doch das freudige Ereignis war überschattet durch die schwere Krankheit und den Tod seiner geliebten Josy am 26. September 1997.Kurz darauf übernahmen Urs und Margreth die Pacht und Adolf hatte weiterhin seine geliebte Beschäftigung als Bauer. Im Sommer 2009 wurde er zum zehnten Mal Grossdädi. Er hatte immer viel Freude an seinen Grosskindern.

Nach der Pachtaufgabe wohnte Adolf in einer gemütlichen Wohnung im Gsteig in Pfaffnau. Er führte alleine seinen kleinen Haushalt. Jetzt fand er Zeit fürs Jassen, Turnen und Spazieren. Für die Spitex fuhr er die Mahlzeiten aus und einmal pro Monat verbrachte er ein Wochenende bei Anita in Küssnacht am Rigi. Nach einem Sturz vom Kirschbaum erholte er sich wieder recht gut, doch leider erlitt er weitere unglückliche Stürze. Er wurde auf Krücken angewiesen und das Autofahren war auch nicht mehr möglich. So entschied sich Adolf vor knapp zwei Jahren, im Altersheim Murhof in St. Urban Wohnsitz zu nehmen. Sofort fühlte er sich daheim, schätzte die gute Verpflegung und hatte viel Spass mit dem Personal. Spazieren und Jassen blieben seine Hobbys. Bei Aktivitäten im Haus war er immer dabei, besuchte die Gottesdienste und machte sich nützlich, wenn Hilfe gefragt war. Viel Freude bereitete ihm auch seine Enkelin Eliane, die als Lernende FaGe im Murhof auf seiner Abteilung arbeitete.

Die Feste rund um seinen 80. Geburtstag hat er so richtig genossen. Auf den Ausflug auf die Rotenflue freute er sich schon Tage vorher riesig. Es ist für uns ein grosser Trost, dass sein Wunsch, einmal draussen in der Natur für immer einzuschlafen, in Erfüllung gegangen ist.

Lieber Babi, wir danken dir für alles. In unseren Herzen lebst du weiter. 

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