Robert Küng verzichtet auf erneute Kandidatur

Regierungsrat Robert Küng (Willisau) tritt bei den nächsten Gesamterneuerungswahlen nicht mehr an. Der 62-jährige Freisinnige hat am Dienstag mitgeteilt, 2019 einer jüngeren Kraft Platz machen zu wollen.

Foto Staatskanzlei
Stefan Calivers

Er habe sich entschieden, nach Ablauf der Legislatur sein Amt auf den 30. Juni 2019 abzugeben, teilte Küng am Dienstag mit. Der frühere Unternehmer war 2011 in den Regierungsrat gewählt worden und steht dem Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement vor.

Küng schreibt, die Tätigkeit in seinem thematisch breiten Departement habe ihn stets erfüllt. In seiner Amtszeit hätten oft finanzpolitische Themen dominiert. Es sei wenig Raum für grosse Visionen geblieben. Sein Ziel, die Verwaltung schlank zu halten und die vorhandenen Mittel für nachhaltige Projekte einzusetzen, habe er aus seiner Sicht aber erreicht. Sein langjähriges Engagement für den Durchgangsbahnhof trage nun Früchte.

Küng wird seine achtjährige Amtszeit in der Luzerner Kantonsregierung als Regierungspräsident 2018/19 abschliessen können. Vor seiner Tätigkeit als Regierungsrat war er von 2007 bis 2011 Kantonsrat gewesen. Von 2000 bis 2011 war er zudem Stadtpräsident von Willisau.

Er habe seine Entscheidung, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten, mit der Parteileitung der FDP abgesprochen, teilte er mit. Die Partei könne nun ohne Zeitdruck die anstehende Regierungskandidatur planen.

Auf diesen Sitz hat die FDP umgehende Anspruch erhoben. Die FDP sei die drittstärkste Partei mit einem Wähleranteil von 21 Prozent, so dass der Anspruch klar ausgewiesen sein, teilte sie mit. Die FDP verfüge über zahlreiche erfahrene und fähige Persönlichkeiten auf allen Staatsebenen, welche für das Amt gut qualifiziert seien.

Robert Küngs Medienmitteilung im Wortlaut

"Ich habe mich entschieden, auf eine weitere Regierungsratskandidatur zu verzichten. Nach Ablauf der aktuellen Legislatur werde ich mein Amt am 30. Juni 2019 abgeben. Ich blicke mit Freude und Stolz auf meine Zeit als Regierungsrat zurück. Es hat mich stets erfüllt, in einem thematisch so breit aufgestellten Departement zu wirken und mich für die Anliegen der Luzerner Bevölkerung einzusetzen. Umso mehr, als ich in all den Jahren von meinen Mitarbeitenden, dem Parlament und der Partei sowie von der Bevölkerung viel Unterstützung erfahren durfte.

Nach fast 20 Jahren politischer Tätigkeit habe ich mich entschieden, auf eine erneute Regierungsrats- kandidatur zu verzichten. Nach Ablauf der aktuellen Legislaturperiode endet am 30. Juni 2019 meine Amtszeit als Regierungsrat und Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements. Ich werde dann 63 Jahre alt sein – mit meinem Entschluss möchte ich nicht zuletzt jüngeren Kräften Platz machen.

Meine Entscheidung, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten, ist mit der Parteileitung der FDP.Die Liberalen Kanton Luzern abgesprochen. Ich kommuniziere meinen Verzicht bewusst frühzeitig, damit die Parteileitung die anstehende Regierungsratskandidatur umsichtig und ohne Zeitdruck planen kann.

Meine Arbeit als Regierungsrat und vorher als Stadtpräsident von Willisau (2000–2011) wie auch als Kantonsrat (2007–2011) hat mein Leben bereichert. Ich durfte mich mit zahlreichen interessanten Pro- jekten und Inhalten beschäftigen und viele spannende Menschen kennenlernen. Meine Tätigkeit als Regierungsrat in einem thematisch so breit aufgestellten Departement – ein schweizweites Unikat – hat mich sehr erfüllt. Ich habe mich jederzeit gerne für die Anliegen der Luzerner Bevölkerung eingesetzt. Meine Aufgaben als Regierungsrat waren immer nahe am Leben der Luzernerinnen und Luzerner: Mobilität, Siedlungsentwicklung, Volkswirtschaft, Umwelt, Energie, um nur einige Themenbereiche zu nennen. Sich für so lebensnahe Inhalte einsetzen zu dürfen, war für mich ein Privileg.

In meiner Amtszeit war die Finanzpolitik oftmals das dominierende Thema. Dabei blieb wenig Raum für grosse Visionen. Auch mussten dadurch die Projekte meines Departements in der öffentlichen Diskussion mitunter etwas zurückstehen. Meine Zielsetzung, die Verwaltung schlank zu halten und die finanziellen Mittel für nachhaltige Investitionen einzusetzen, habe ich aus meiner Sicht jedoch erreicht.

Ich blicke mit Freude und Stolz auf meine Zeit als Regierungsrat zurück, die indes noch nicht zu Ende ist. Etwa auf mein Präsidialjahr 2014, das ich der Solarenergie widmete, oder auf unser langjähriges Engagement für den Durchgangsbahnhof, das nun Früchte trägt. Aber auch auf unsere Planungsin- strumente – z.B. die Agglomerationsprogramme oder den kantonalen Richtplan – und all die Strassen- bau-, Umwelt-, Wald-, Hochwasserschutz- und Wirtschafts-Projekte, die ich gerne vorangetrieben und repräsentiert habe.

Dass mir meine Arbeit Freude bereitete und ich erfolgreich wirken konnte, ist massgeblich auch den Mitarbeitenden meines Departements und der kantonalen Verwaltung zu verdanken. Kompetent und dienstleistungsorientiert setzen sie sich täglich für den Kanton Luzern und dessen Bevölkerung ein. Dafür gebührt ihnen ein grosses Dankeschön

Bedanken möchte ich mich auch beim Parlament, insbesondere bei meiner Fraktion der FDP.Die Libe- ralen, und bei der Parteileitung, die mich in all den Jahren unterstützten. Der Luzerner Bevölkerung danke ich für das grosse Vertrauen, das mein Wirken erst ermöglicht hat.

Ich freue mich auf meine verbleibende Zeit als Regierungsrat und werde die nächsten eineinhalb Jahre der laufenden Legislatur mit Elan anpacken. Speziell freue ich mich auf das Regierungspräsi- dium 2018/2019, das einen besonderen Abschluss meiner Amtszeit bildet. "

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