Neue Umwälzungen bei der "Luzerner Zeitung"

Die NZZ-Mediengruppe und die AZ Medien gründen ein gemeinsames Unternehmen: In diesem bündeln sie ihre Regionalzeitungen sowie Radio- und TV-Stationen. Dazu zählen etwa "Luzerner Zeitung", "Aargauer Zeitung", und "St. Galler Tagblatt".

Die VR-Präsidenten Peter Wanner (AZ) und Etienne Jornod (NZZ). Foto zvg
Stefan Calivers

Mit dem neuen Unternehmen könnten die NZZ-Mediengruppe und die AZ Medien ihre Kräfte bündeln, teilen die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Medienmitteilung vom Donnerstag mit.

Mit dem Zusammenschluss wollen die beiden Verlagshäuser die Unabhängigkeit und die Zukunft ihrer regionalen Medienmarken sichern: Es werde die Reichweite erhöht, wodurch auch Grössenvorteile erzielt werden könnten.

Das neue gemeinsame Unternehmen wird gemäss Mitteilung mit ihren Regionalzeitungen und -Onlineportalen sowie Radio- und TV-Stationen rund zwei Millionen Menschen in der Deutschschweiz erreichen. Die Wettbewerbskommission muss der Fusion noch zustimmen.

"Durch den Zusammenschluss entsteht ein Medienunternehmen, dessen Nachhaltigkeit durch die NZZ-Aktionäre und die Familie Wanner gewährleistet ist", wird Etienne Jornod, der Verwaltungsratspräsident der NZZ-Mediengruppe, in der Mitteilung zitiert.

AZ-Medien-Verleger Peter Wanner sagte demnach, dass das neue Gemeinschaftsunternehmen "ein breit aufgestelltes, wettbewerbsfähiges Medienunternehmen ist, das die nötige Finanzkraft hat, um in die Zukunft zu investieren".

Unternehmen mit 2000 Mitarbeitern

Die AZ Medien bringen - mit Ausnahme des Onlineportals Watson - alle ihre Einheiten in das Joint Venture ein. Dazu zählt unter anderem der Zeitungsverbund in der Nordwestschweiz, zu dem etwa die "Aargauer Zeitung", die "Limmattaler Zeitung" und die "Basellandschaftliche Zeitung" gehören.

Die NZZ-Mediengruppe integriert ihr gesamtes Regionalmediengeschäft - etwa die "Luzerner Zeitung" und das "St. Galler Tagblatt" - in das neue Unternehmen.

Nicht Bestandteil werden die Geschäftsbereiche NZZ Medien sowie die verschiedenen konzessionierten Radio- und TV-Sender beider Unternehmen. Zu den NZZ Medien gehören Titel wie "NZZ", "NZZ am Sonntag", "NZZ Folio" oder "NZZ Libro". Die konzessionierten Radio- und TV-Sender heissen beispielsweise Radio 24 und TeleBärn aufseiten der AZ - beziehungsweise Radio Pilatus und Tele Ostschweiz aufseiten der NZZ.

Sämtliche Mitarbeitenden und Führungskräfte beider Unternehmen werden Teil des neuen Unternehmens, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit 2000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von knapp 500 Millionen Franken werde dieses "zu den führenden Medienunternehmen der Schweiz zählen".

Gemeinsame Führung

Über die finanziellen Einzelheiten haben die Partner Stillschweigen vereinbart. Klar ist jedoch, dass die NZZ-Mediengruppe und die AZ Medien an der neuen Aktiengesellschaft zu gleichen Teilen beteiligt sein werden.

Die Chefposten werden aufgeteilt: Der Verwaltungsrat soll von Peter Wanner präsidiert werden. Jörg Schnyder, Finanzchef der NZZ-Mediengruppe, wird Vizepräsident. Als CEO ist Axel Wüstmann, aktuell CEO bei den AZ-Medien, vorgesehen, als stellvertretender CEO Jürg Weber, Leiter der NZZ-Regionalmedien.

Pascal Hollenstein, der Leiter Publizistik der NZZ-Regionalmedien, wird als publizistischer Leiter alle Zeitungstitel des Gemeinschaftsunternehmens verantworten.

Das NZZ-AZ-Unternehmen werde partnerschaftlich mit der NZZ-Mediengruppe zusammenarbeiten: Das Joint Venture werde unter anderem deren Technologie-Dienstleistungen beziehen.

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