22'537 Unterschriften gegen Sparpläne bei Musikschulen

Im Rahmen des Sparprogramms KP17 will der Kanton Luzern seine Beiträge an die Musikschulen der Gemeinden halbieren. Darüber entscheidet nun das Stimmvolk. Am Mittwoch reichte die Luzerner Allianz für Lebensqualität 22'537 beglaubigte Unterschriften ein. Damit kam das Referendum mit einem Rekord an Unterschriften zustande.

Foto zvg
Monika Wüest

Notwendig gewesen wären bloss 3000 Unterschriften.

"Diese einmalig hohe Unterschriftenzahl zeigt, dass die Luzerner Bevölkerung genug hat von Leistungsabbau, Zwangsferien und höheren Schulgebühren", schreibt die Allianz in einer Mitteilung. Die musikalische Bildung der Kinder sei zu wichtig, um kurzfristigen Sparbemühungen zum Opfer zu fallen.

Abgestimmt wird voraussichtlich am 21. Mai 2017, gleichzeitig mit dem Referendum gegen die Erhöhung des Steuerfusses.

 

"Zugang zur musikalischen Bildung gefährdet"

«Das aktive Musizieren an Musikschulen ist Teil einer ganzheitlichen Bildung», erklärte Pino Masullo, Präsident des Schweizerischen Musikpädagogischen Verbandes Zentralschweiz beim Überreichen der Unterschriften. Der Musikschul-Abbau gefährde den Zugang zur musikalischen Bildung und die Chancengleichheit. Die geplante Kürzung um 175 Franken pro Kind belaste Familien und Gemeinden zusätzlich.

«Alle Kinder und Jugendliche sollen – unabhängig von ihrem Wohnort und dem Einkommen der Eltern – von diesem Bildungsangebot gleichberechtigt profitieren können», forderte VPOD-Präsident und SP-Kantonsrat Urban Sager. Für Regula Ineichen, Präsidentin des Musiklehrerinnen- und Musiklehrervereines des Kantons Luzern war klar, dass dies nicht mehr garantiert wäre. «Zudem ist die Abbaumassnahme ein Angriff auf die gelebte Musikkultur im Kanton, wird doch den Luzerner Musikformationen der gut ausgebildete Nachwuchs entzogen», so Ineichen.

Das Referendum habe so viele Luzernerinnen und Luzerner mobilisiert, dass aus zeitlichen Gründen nicht alle der 30'735 gesammelten Unterschriften beglaubigt werden konnten, so die Allianz für Lebensqualität. Insgesamt seien also über zehnmal mehr Unterschriften gesammelt worden, als dass für das Zustandekommen des Referendums nötig gewesen wären.

Hinter dem Referendum stehen unter anderem der Verband der Musikschulen des Kantons Luzern, der Musiklehrerinnen- und lehrerverein, die Sektion Zentralschweiz des Schweizerischen Musikpädagogischen Verbands und der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) Luzern. Unterstützt werden diese von Politikern aus allen Kantonsratsparteien mit Ausnahme von FDP und GLP.

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