Willisauer gewinnt «Kölner Jazzpreis»

Schlagzeuger Dominik Mahnig sorgt einmal mehr für Schlagzeilen. Der 28-Jährige gewinnt den mit 10'000 Euro dotierten «Kölner Jazzpreis».

Dominik Mahnig. Foto Frank Schindelbeck
Norbert Bossart

Ein Willisauer bekommt in der Kölner Jazzszene den Ritterschlag: Dominik Mahnig wurde mit dem «Horst und Gretl Will-Stipendium» preisgekrönt, unter Insidern auch «Kölner Jazzpreis» genannt. Die Auszeichnung ist mit 10'000 Euro dotiert.

Die  Jury ist des Lobes voll für den 28-jährigen Schlagzeuger, der in Köln seit 2012 wohnhaft ist: «Auch als Sideman schafft er es, der kollektiven Musik seine eigenen Farben und Konturen zu geben», heisst es in der Laudatio. Mahnig lasse dabei «eine nie versiegende Ideenfülle» erkennen. Die Rede ist von «überragenden handwerklichen Fähigkeiten». Der Willisauer übertöne nicht die anderen, sondern inszeniere sie und gebe ihrer Musik neue Aspekte. «Dabei beherrscht er gleichermassen die kleinteilige Arbeit, die Kreation von randständigen Geräuschen, die der Musik Detailreichtum mitgeben, wie auch den grossen, ausdrucksvollen Schwung, der neue Kapitel eröffnet und von der klanglich-agogischen Macht des Schlagwerks kündet.» Mahnigs Vielseitigkeit, seine enorme Klangfantasie und seine Fähigkeit, Überraschungen zu produzieren, machen ihn für die Jury «zum herausragenden Bewerber dieses Jahres».

«Der Preis ist eine schöne Anerkennung», sagt Dominik Mahnig auf WB-Nachfrage. Eines freue ihn besonders: «Die Jury würdigt genau jenes musikalische Schaffen, das mir wichtig ist.»

Dominik Mahnigs klangsinnliche Schlagzeug-Arbeit hört man im Trio «Die Fichten», im Quartett «The Great Harry Hillman», im Duo mit der Sängerin Tamara Lukasheva oder im Trio mit dem eine Generation älteren Pianisten Simon Nabatov und dem Bassisten Mark Dresser. Daneben verfolgt er Soloprojekte.

Ein Ausgezeichneter

Dominik Mahnig ist in einer Willisauer Musikerfamilie aufgewachsen. Er sorgt seit Jahren regelmässig für mediale Paukenschläge. So war er mehrfacher Preisträger und Gewinner des Schweizerischen Drummer- und Percussionisten-Wettbewerbs in Altishofen. Vor vier Jahren erhielt Mahnig für sein «starkes kreatives Statement» eine Sonderauszeichnung beim Wilhelm-Fabry-Förderpreis der Stadt Hilden. 2015 gewann er mit «The Great Harry Hillmann» den Jazzpreis der Zürcher Kantonalbank. Diesen Frühling wurde Dominik Mahnig zusammen mit dem «Tamara Lukasheva Quartett" mit dem Neuen Deutschen Jazzpreis 2017 ausgezeichnet.

Norbert Bossart

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