«Möhrenhof» wird weiterhin verpachtet

Der Gemeinderat liess auf Antrag aus der Bürgerschaft die Pachtzinshöhe sowie einen allfälligen Verkauf des Möhrenhofs extern abklären. Jetzt will er den gemeindeeigenen Landwirtschaftsbetrieb der Familie Bernet-Bättig für sechs weitere Jahre verpachten. Dies gab der Rat an der Gemeindeversammlung bekannt.

Der Möhrenhof in Ufhusen. Foto WB
Norbert Bossart

Neuigkeiten zum «Möhrenhof» erfuhren die 65 anwesenden Stimmberechtigten an der Ufhuser Gemeindeversammlung. «AgriExpert Brugg» wurde vom Gemeinderat beauftragt, den Pachtzins neu zu schatzen sowie den Erlös abzuklären, der mit einem Verkauf erzielt werden könnte. Laut den jüngsten Abklärungen bezahle die Pächterfamilie Hans­ueli und Claudia Bernet-Bättig «den gesetzlich maximal zulässigen Pachtzins». Bei einem Verkauf könnte die Gemeinde Ufhusen einen Buchgewinn von etwas mehr als einer Million Franken erzielen, würde aber drei Jahre lang weniger Finanzausgleich erhalten. Derzeit drängt sich laut Rat der Verkauf nicht auf. Stattdessen will die Behörde 2017 mit der Familie Bernet-Bättig einen neuen sechsjährigen Pachtvertrag abschlies­sen.

Die Immissionsabgabe der Kiesgruben und der «Kies»

Im Weiteren sagte die Gemeindeversammlung Ja zum Budget 2017, das ein Minus von 400'000 Franken vorsieht. Ebenfalls einhellige Zustimmung fand der Steuerfuss, der 2,4 Einheiten hoch ist. Denselben Steuerfuss sieht der Finanzplan für die gesamte Periode bis 2021 vor. Letzterer rechnet für 2018 mit einem Minus von 283 000 Franken. Für die drei letzten Planjahre wird mit steigenden Mehreinnahmen zwischen 27 000 Franken und 101 000 Franken gerechnet. Grund der erwarteten positiven Abschlüsse: die Immissionsabgaben zweier Kiesgruben. Die Gemeinde rechnet für 2019 bis 2021 mit jährlich 400 000 Franken. Fakt ist also: Ohne diese Gelder, die im Zuge des Kiesabbaus anfallen, würde der Ufhuser Finanzplan stetig rote Zahlen ausweisen. 

Apropos Kiesabbau: Die Ufhuser sagten im letzten Mai Ja zu einer Zonenplanänderung in Ruefswil. Diese soll der Bernet Management und Kies AG – heute Pirol Management und Kies AG – die Erweiterung der Kiesgrube ermöglichen. Gegen diese Einzonung wurde eine Stimmrechtsbeschwerde eingereicht, welche der Regierungsrat ablehnte. Der Einsprecher hat gegen diesen Entscheid das Kantonsgericht angerufen. Dessen Urteil ist noch ausstehend. 

Wie an der Gemeindeversammlung zu erfahren war, hat die Pirol Management und Kies AG die von Urs Bernet angekündigte Cash-Zahlung von 200 000 Franken getätigt. Die Gemeinde kann aber über diesen Vorschuss erst verfügen, wenn die Abbaubewilligung rechtskräftig ist.

Ein ausführlicher Bericht über die Gemeindeversammlung von Norbert Bossart erscheint in der WB-Samstagausgabe.

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