Nachruf

30. November 2017

Peter Grüter-Burgener

Lachen

Nehmen wir uns einige Zeit und lassen das Leben von Dädi Revue passieren …

Mitten im Zweiten Weltkrieg erblick­te Peter Grüter am 23. August 1941 auf dem stattlichen Hof Obergulp im damaligen Willisau-Land das Licht der Welt.

Trotz der Kriegswirren und der vielen Entbehrungen in der Nachkriegszeit durfte Peter eine schöne Kindheit erleben. Als jüngster Sprössling der Familie war er der Liebling seiner Mutter Kunigunda wie auch seiner zehn Jahre älteren Schwester Margrit und wurde von allen verwöhnt. Auch seine vier Brüder Sepp, Heiri, Franz und Pius hatten ihre wahre Freude am Nachzügler.

Auf der Obergulp fanden damals wichtige politische und gesellschaftliche Ereignisse statt, war Peters Vater Joseph doch Alt-Amtsrichter und hatte in verschiedenen Gremien Einsitz. Die starke Vaterfigur prägte die ganze Familie sehr – auch Peter – und hat ihm den richtigen Weg aufgezeigt.

Nach einer harten, aber auch liebe­vollen Kindheit wurde es Zeit, dass Peter seine eigene Zukunft in die Hände nahm. Unter den Fittichen seines Onkels Edi absolvierte er anfangs der Sechzigerjahre eine erfolgreiche Buchdrucker-Lehre beim Willisauer Bote.

Wie es sich gehörte, wurde die Ausbildung durch einem Aufenthalt in Porrentruy im Welschland abgeschlossen.

Schon damals hatte er mit Rosemarie Burgener die Liebe seines Lebens gefunden, sie in der schwierigen Zeit des Verlustes ihrer Mutter unterstützt und nach seiner Rückkehr aus dem Welschland beim künftigen Schwiegervater Fritz Burgener um ihre Hand angehalten. Nach der Verlobung auf dem Menzberg heirateten Rosemarie und Peter am 25. Oktober 1966 in der Bruderklausen-Kapelle in Flüeli-Ranft. Die junge Familie nahm ihren ersten Wohnsitz in Sarnen. In Sarnen kamen auch die Kinder Peter, Andy und Gaby auf die Welt.
Schon bald zog die junge Familie aus beruflichen Gründen weiter nach Davos und Untersiggental. Nach diesen Zwischenstationen fand die Familie schliesslich in Lachen eine neue Heimat und Peter eine berufliche Zukunft bei Hans Wattenhofer, der ihn nach einem einzigen Termin sofort engagierte und zum Geschäftsführer des March Anzeigers machte. So zog die Familie 1973 nach Lachen und fühlte sich hier auf Anhieb sehr wohl.
Als begeisterter Jodler trat Peter dem Jodlerklub Maiglöggli bei, den er über die Jahre mitprägen und auch präsidieren durfte. Daneben machte er auch regelmässig eine sehr gute Falle als Theaterspieler bei den aufwendig produzierten Jodlerkränzli. Seine grösste Freude war, dass auch seine beiden Söhne Peter und Andreas einige Jahre gemeinsam mit ihm im Jodlerklub engagiert waren.

Auch geschäftlich ging es in Lachen aufwärts und der Erfolg wurde damit belohnt, dass Peter den Betrieb von der Familie Wattenhofer übernehmen konnte. In der anschliessenden Ära Grüter hat er den ehemaligen Bleisatzbetrieb zu einem modernen Grafikunternehmen ausgebaut. Als Patron hat er dabei viel Herz bewiesen und seine Mitarbeiter waren ihm stets sehr nahe und wichtig.

Peter war sehr stolz, als Andy eine Drucker-Lehre und anschliessend Gaby eine Schriftsetzer-Lehre absolvierten und somit die Schwarzkunst in der Familie weiterführten. Dass Peter junior Anwalt wurde, erfüllte ihn ebenfalls mit Stolz. Dies war für die Familien- wie auch Firmenangelegenheiten sehr wertvoll.

Ende der Achtzigerjahre kam die Rezession und Peter musste die harte Seite des Geschäftslebens kennenlernen. Zusammen mit der Familie wurde eine gute und zukunftsträchtige Lösung für den Familienbetrieb gefunden, in dem man sich als gleichberechtigte Partner mit der lokalen Mitbewerberin, der A. Kessler AG, Buchdruckerei Gutenberg zusammenschloss.

Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde vorgesehen, dass Sohn Andreas dereinst den Betrieb übernehmen könne und Peter war überglücklich, als dies dann tatsächlich eintrat und die Gutenberg Druck AG heute im Besitz des Nachfolgers Andreas als modernes Print- und Medienhaus weiterhin floriert.

Seinen Lebensabend hat Peter im Kreise seiner Familie verbracht und sich liebevoll um seine Rosemarie und seinen Hund Filou gekümmert. Auch seine Grosdädi-Ausflüge waren legendär und werden den Enkeln in guter Erinnerung bleiben.

Peter erfreute sich über viele Jahre guter Gesundheit und hatte nur mit Kleinigkeiten zu hadern. Dies änderte sich vor einem Jahr, als der Krebs brutal zugeschlagen hat. Auch in diesem letzten Jahr blieb Peter optimistisch und hat tapfer gekämpft! Diesen Kampf hat er am Freitag, 17. November 2017, leider verloren.

Ein grosser Trost für die Familie ist es aber, dass sie würdig von ihm Abschied nehmen konnte und er in den Armen seiner Familie die letzte Reise antreten durfte.

Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her …

Dieses Lichtlein, Dädi, das bist Du … und das erlischt nie …