Nachruf

06. April 2017

Katharina (Nina) Huber-Bucher

Hofstatt

Katharina (Nina) Huber-Bucher wurde am 1. September 1932 als jüngstes von sieben Kindern der Marie und dem Alois Bucher-Vonarburg im Heimet Jammertal in Hofstatt in die Wiege gelegt. 

Mit ihren Geschwistern verbrachte sie eine glückliche und auch entbehrungsreiche Kindheit und Jugendzeit. Sie besuchte die Schule in Hofstatt und die Kinderlehre in Ufhusen. Gerne blickte sie auf diese Zeit zurück, und sie wusste beim gemütlichen Zusammensein manch unterhaltsame Anekdote über ihre Schul- und Jugendzeit zu erzählen (Mutterkorn ablesen, singen, tanzen, Fasnacht).

Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie im Service und als Aushilfe auswärts auf Höfen/Familien. Als sich der Gesundheitszustand ihres Vaters verschlechterte, bewirtschaftete sie zusammen mit ihrer Schwester Anna den heimischen Hof. Damals wurden die Hänge von Hand gemäht, und die Wagen von Kühen gezogen.

Im Jahr 1956 starb der Vater. Im selben Jahr lernte sie Julius Huber kennen und lieben, am 4. Juni 1957 schlossen sie den Bund fürs Leben in der Wallfahrtskirche Luthern Bad. Von nun an bewirtschafteten die beiden das Heimet, und das Leben war geprägt von viel harter Arbeit. Juli arbeitete auch auswärts, da das Einkommen aus dem kleinen Hof nicht für die ganze Familie reichte. Die Schwester Marie verblieb auf dem Hof und entlastete Nina im Haushalt, und so konnte sie viele Arbeiten draussen ausführen.

Im Jahr 1958 wurde ihnen die erste Tochter Rita geschenkt, über die nächsten 13 Jahre wuchs die Familie um weitere vier Töchter und zwei Söhne an. Im Jahr 1963 starb die Mutter Marie Bucher-Vonarburg. Zur selben Zeit hatten Nina und ihr Juli mit dem Bau des neuen Hauses und Stalles begonnen, welche im Jahr 1965 bezogen werden konnten.

Unser Mueti freute sich über die Hochzeiten ihrer Kinder, und über die Geburt des ersten Grosskindes im Jahre 1988, welchem sie auch noch Gotte sein konnte. Auch ihren weiteren dreizehn Grosskindern war sie eine liebevolle Grossmutter. Sie freute sich immer besonders über Taufen, Erstkommunionen und Firmungen. Sie dachte an jeden Geburtstag und schrieb dann immer ein persönliches «Briefli».

Nach langjähriger Pflege zu Hause starb ihre Schwester Marie im Jahr 1997, nach einem Aufenthalt im Pflegeheim. Nach der Übergabe des Hofes an ihren Sohn Sepp im Jahr 2002 blieb sie mit Juli weiter auf dem Hof. 

Am 4. Juni 2007 konnte sie mit ihrem Juli und der ganzen Familie die goldene Hochzeit feiern. 

Im Jahr 2009, während unser Mueti im Spital weilte, starb Juli, was für sie ein schwerer Schicksalsschlag war. Von nun an wohnte ihre Tochter Rita mit ihr zusammen und ermöglichte es ihr, weiter auf dem Hof zu bleiben. Unser Mueti und die ganze Familie schätzten Ritas Fürsorge sehr.

Im Herbst 2015 war die Freude gross über das erste Urgrosskind Andrin. 

Nina half viele Jahre im Samariterverein mit, wo sie auch Ehrenmitglied war. Auch war sie im Turnverein aktiv, zuletzt im Gesundheitsturnen. Sie war gerne unterwegs auf kleineren Carreisen in der Schweiz und auch nach Österreich, Lourdes in Frankreich und nach Holland. Grosse Freude bereitete ihr eine gesellige Jassrunde mit der Familie, den Nachbarn und mit Bekannten, wo ihr das Kartenglück meist hold war. 

An den besonderen Feiertagen wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten, wenn die ganze Familie zusammenkam, freute sich unser Mueti immer ganz besonders, und sie bereitete für alle ihren feinen Kartoffelsalat und zum Dessert ihre geliebte Schwarzwäldertorte zu.

Der Glauben und das Beten waren in ihrem ganzen Leben wichtige Stützen. In ihrer Küche brannte immer eine gesegnete Kerze, und wenn jemand eine Prüfung oder sonst etwas Schwieriges vor sich hatte, konnte man Mueti sagen: «Zönd de no es Kerzli a».

Unser Mueti freute sich über den Frühling und auf die wärmeren Tage, wenn sie auf dem Bänkli vor dem Haus sitzen und wieder ins Altersturnen gehen konnte. Als sie sich am Dienstag, 12. April 2016, mit ihrem Elektro-Töffli auf den Weg ins Altersturnen machte, blieb ihr Herz nach einem reich erfüllten Leben ganz unerwartet stehen. 

Mueti, wir vermissen dich sehr. 

 

In Liebe deine Familie