Nachruf

04. Mai 2017

Franz Erni-Eiholzer

Richenthal

Franz wurde am 7. Dezember 1940 als jüngstes Kind in Witenlingen, Pfaffnau, geboren. Zusammen mit seinen zehn Geschwistern wuchs Franz in bescheidenen Verhältnissen auf dem Bauernhof auf. Die Primarschule absolvierte Franz in der Gesamtschule in Eppenwil und die Sekundarschule in Pfaffnau. Er war stets ein wissbegieriger und fleissiger Schüler, insbesondere die Fremdsprachen Englisch und Französisch sowie fremde Kulturen faszinierten ihn schon in jungen Jahren.

So entschloss sich Franz nach der obligatorischen Schulzeit, ein Jahr in Frankreich, Lille, als Volontaire die französische Sprache zu erlernen. Während der 3-jährigen Lehre zum Kaufmann in Basel konnte er unter der Woche bei seiner lieben Schwester Frieda Kost und Logis geniessen. Diese Gastfreundschaft schätzte Franz sehr, und er war Frieda auch Jahre später noch oft dankbar dafür.

Immer wieder betonte Franz, wie sehr er seine Heimat, die Schweiz, mit all ihren Vorzügen schätze. Nichtsdestotrotz lockte es ihn nach seiner Lehre vorerst mehrere Monate für einen Sprachaufenthalt nach London, und anschliessend für weitere zwei Jahre nach Canada, wo er in Montreal und Winnipeg für eine Transportfirma tätig war.

Aufgrund des schweren Zugunglücks 1968, bei welchem unter anderem auch sein Bruder Josef und seine Frau tödlich verunglückten, kehrte Franz in die Schweiz zurück. Dieses Unglück hatte Franz und seine ganze Familie tief geprägt. Franz fürsorgliche Art und Bescheidenheit, seine Freude an der Natur und den kleinen, einfachen Dingen sowie sein feiner Humor haben uns oftmals tief beeindruckt.

1971 heiratete Franz seine liebe Frau Josephine. Zwei Jahre später wurde Christian geboren und mit der Geburt von Gabriela war die Familie komplett.

Im selben Jahr, als Franz heiratete, wechselte er seinen Arbeitsplatz nach Dagmersellen, in die Reynolds Tobacco AG, wo er als Einkäufer rund 30 Jahre eine verantwortungsvolle und interessante Tätigkeit ausübte. Während der folgenden Jahre reiste Franz berufshalber viel ins Ausland. Als Ausgleich zu seinem Bürojob liebte es Franz, an seinem Eigenheim am Reckenberg irgendwelche Renovationen oder Umbauten durchzuführen.

In der Herbstzeit war Franz zudem mehrere Jahre als begeisterter Jäger im Jagdrevier Richenthal unterwegs. Die Natur und das gesellige Beisammensein mit Freunden und Familie schätzte Franz sehr. Franz engagierte sich gerne innerhalb der Gemeinde Richenthal, nahm aktiv am Geschehen teil und vertrat seine klare Meinung offen und ehrlich. Sein gutes Gespür für die Menschen und sein Verhandlungsgeschick dienten Franz zudem ausgezeichnet beim Ausüben seiner Tätigkeit als Friedensrichter für das Amt Willis­au.

Im Alter von 58 Jahren ging Franz in seine wohlverdiente Pension. Die anschliessend neunmonatige Weltreise, zusammen mit seiner Frau Josephine, führte die beiden an wunderschöne Orte auf der ganzen Welt. Die ersten Jahre seiner Pension widmete sich Franz weiterhin seinen Hobbys. Er liebte stundenlange Spaziergänge mit seinem treuen Begleiter Tschasti, besuchte gerne klassische Konzerte und freute sich zudem über Besuch von seinen Kindern, Grosskindern, Freunden und Verwandten.

Franz war in den letzten Jahren aufgrund seiner Krankheit immer mehr auf Hilfe und Betreuung angewiesen. Die letzten beiden Jahre verbrachte Franz im Alters- und Pflegezentrum Reiden, wo er liebevoll gepflegt und betreut wurde. Seine stetig schlimmer werdende Demenzerkrankung machte Franz oftmals traurig, umso mehr freute er sich jedoch über die regelmässigen Besuche seiner Familie und Freunde.

Am Montag, 6. März, durfte Franz im Kreise seiner Liebsten für immer einschlafen. Wir wünschen dir, lieber Franz und Papi, alles Liebe auf deinem Weg und danken dir für alles, was du uns gelehrt und gegeben hast.

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