Nachruf

09. Februar 2017

Ernst Flückiger-Braunschweiler

Hergiswil

Ernst Flückiger wurde am 21. Oktober 1948 in der Luchsern im Hübeli geboren. Dort wuchs er zusammen mit seinen beiden älteren Schwestern Vreni und Rösi auf dem elterlichen Bauernhof auf.
Die Schule besuchte er ebenfalls im Hübeli. Schon als junger Bursche wurde seine Hilfe auf dem Bauernhof benötigt. Mit den Pferden Hugo und Charly arbeitete Ernst besonders gerne. Damals benötigte man noch Pferdestärken, zum Beispiel zum Pflügen, Holzrücken oder um die Milch in die Käserei zu transportieren.
Den Militärdienst leistete Ernst in der Festung des Gotthards. Mit ein paar Kameraden aus dieser Zeit pflegte er zeitlebens Kontakt. Wenn ein Familienausflug mal über den Gotthard ging, machte man stets halt, und er erzählte alte Geschichten aus dieser Zeit.
Seine Lisbeth lernte er bei seiner Schwester in Gettnau kennen, als sie dort als Haushaltshilfe arbeitete. Bei einem Jodlerkonzert in Luthern funkte es zwischen den beiden. Daraus entstand Liebe, und so wurde im Februar 1972 Hochzeit gefeiert. Zusammen übernahmen sie den Hof in der Luchsern. In den darauffolgenden Jahren kamen die Kinder Ernst, Markus, Roger, Thomas und Andrea auf die Welt. Das belebte den Hof natürlich besonders. Es gibt wohl nicht viele Kinder, die sagen können, dass sie im Winter mit den Skiern in die Schule fuhren.
Eine Leidenschaft von Ernst war die Feuerwehr Opfersei. Da diese «spezielle» Truppe nebst der Brandbekämpfung viele verschiedene Projekte anpackte, war er über 25 Jahre mit Begeisterung mit dabei.
Ernst war sehr gerne in der Natur. Er liebte es, Wanderungen zu machen. Immer dabei waren bei ihm der Feld­stecher, um die Tierwelt zu beobachten, und die Feldküche, auf der er eine Suppe kochte.
Als sein Sohn Markus den Hof übernommen hatte, wurde es Ernst nicht langweilig. Oft half er bei der Familie Burri im Opfersei bei der täglichen Arbeit auf dem Hof aus. Im Jahr 2005 zogen Ernst und Lisbeth in eine Wohnung in der Bachhalde. Was am neuen Ort nicht zu kurz kommen durfte, war das Jassen. Für dieses Hobby konnte er auch seine Kinder und Enkelkinder begeistern. Und wenn es nicht das Jassen war, so war Ernst ein grosser Fan der Ringerriege Hergiswil.
Nach der Pensionierung ging er gerne auf Reisen mit seiner Lisbeth. Entweder ging es mit dem Bus ins Ausland, nach Holland, Norwegen oder Spanien, oder man stieg mit der Tageskarte einfach von einem Zug in den nächsten. Was nicht fehlen durfte, waren die jährlichen Ferien im Wallis. Meist in Niedergampel unterhalb von Goppenstein. Von dort aus wurden Ausflüge ins ganze Tal unternommen.
Mitte Dezember musste Ernst notfallmässig ins Kantonsspital Luzern eingeliefert werden, da er Probleme mit der Atmung hatte. Mit der Zeit ging es ihm besser und er sprach schon vom Heimgehen.
Doch in der Nacht auf den 29. Dezember 2016 schlief er unerwartet für immer ein.