Nachruf

30. November 2017

Erika Glauser-Leuenberger

Gettnau, Grosslöh

Erika Glauser-Leuenberger kam am 2. Oktober 1934 auf die Welt. Sie wuchs mit zwei Brüdern und einer Schwester auf dem Hof Sonnenberg in Willisau auf. Schon von Kindsbeinen an musste sie bei Hof- und Hausarbeit tüchtig mit anpacken. Zur Schule musste die fleissige Schülerin nach Hergiswil. Täglich drei Stunden Fussmarsch, doch das hielt sie «gsond ond chräftig».

Drei Junggesellen vom Jodlerklub Heimelig brachten ihr an einem Novemberabend ein Ständchen. Es gab Kaffee und Kuchen – und Liebe auf den ersten Blick. Der attraktive Jodler Heinrich gewann ihr Herz. Sie heirateten 1958. Erikas Mutter verstarb früh und da es auf dem Sonnenberg eine Frau brauchte, blieb Erika noch einige Zeit da. 1965 zügelte sie dann mit Sohn Heiri ins Grosslöh in Gettnau. Im Jahr darauf kam Hans-Peter auf die Welt. Erika war mit Leib und Seele Bäuerin. Tüchtig wie sie war, arbeitete sie im Haus und auf dem Hof mit. 1978 konnte das Ehepaar die Pacht übernehmen und von da an selber planen und arbeiten. Erika strickte und nähte fast alle Kleider selber; im Winter stand die Nähmaschine immer auf dem Stubentisch. Sie war auch eine gute Köchin. Auf dem Hof versorgte sie die Schweine, und vor allem liebte sie den Garten. Blumen und Gemüse gediehen prächtig und am Hund «Prinz» hing ihr Herz besonders. Erika war immer zuerst für die anderen da. So engagierte sie sich 40 Jahre lang im Samariterverein Gettnau, davon 20 Jahre im Vorstand. Auch im Jodlerklub Heimelig half sie mit und stand 18 Jahre als geschätzte Theaterspielerin auf der Bühne. Erika war eine sehr geradlinige Person. Was ihr durch den Kopf ging, sagte sie auch. Aber es fiel nie ein böses Wort in der Familie. Mit viel Humor schaute sie, dass die Kirche stets im Dorf blieb, und so kam sie mit allen Leuten aus. Ab den 90er-Jahren machten sich gesundheitliche Probleme bemerkbar. Als Ehemann Heinrich pensioniert wurde, konnte sie die Tiere abgeben und kümmerte sich vor allem noch um den Garten.

Im Sommer 2016 wurde Erika schwer krank. Wie durch ein Wunder erholte sie sich wieder, musste danach aber ins Alters- und Pflegezentrum Waldruh in Willisau ziehen. Heinrich zog zu ihr: «Wir wollen doch zusammen sein!» Sie konnten noch ein Jahr zusammen geniessen. Nach kurzer Krankheit schlief Erika am 12. November 2017 im Spital Wolhusen für immer ein. Ihre letzte Sorge galt Heinrich, dass es ihm gut gehen möge!