Nachruf

27. März 2017

Elisabeth Wicki-Meyer

Menznau

Elisabeth erblickte am 5. April 1951 als drittes Kind der Eltern Hedwig und Robert Meyer-Kaufmann das Licht der Welt. Mit ihren zwölf Geschwistern wuchs sie auf dem Hof Studenweid in Geiss auf. Sie erlebte eine schöne und abwechslungsreiche Kindheit in einer wahren Grossfamilie.
Schon früh packte sie zu Hause mit an. Die Primarschule besuchte Elisabeth in Geiss, für die Oberstufe fuhr sie mit dem Velo nach Menznau.
Nach der Schulzeit war ihr grosser Traum, den Beruf der Coiffeuse zu erlernen. Auf dem elterlichen Bauernhof stand aber viel Arbeit an, zudem sorgte sie für die jüngeren Geschwister, so blieb es ein Traum. Um trotzdem ihr eigenes Geld zu verdienen, servierte Elisabeth schon früh und mit viel Freude im Restaurant Ochsen in Geiss.
So konnte sie sich die Autoprüfung ermöglichen. Mit dem grossen, breiten Auto von Vater Robert führte sie sogleich ihre Schwestern zu einer ausgiebigen Spritzfahrt aus: Zuerst ging es nach Luzern ans Pferderennen und dann weiter nach Zofingen ans Motorradrennen. Überhaupt war Elisabeth zu der Zeit sehr unternehmungslustig, aktiv und manche würden sagen wild. Dies zeigte sich auch in der Fahrweise mit dem Auto. Nach Wirteschluss kam es nicht selten vor, dass männliche Verehrer in der Studenweid auftauchten, um mit einem Ständchen noch ein weiteres Kafi Schnaps zu bekommen...
Leider kam dann auch die Zeit, als man bemerkte, dass mit Elisabeth etwas nicht in Ordnung war. Nach stetigen Kopfschmerzen wurde ein Hirntumor diagnostiziert. 1970 wurde Liz, wie sie von vielen auch genannt wurde, das erste Mal operiert. Dies war für die ganze Familie eine schwierige Zeit, besonders für ihre Mutter Hedwig. Zu ihr hatte sie stets eine tiefe Verbindung. 1972 folgte dann die zweite Operation. Danach ging es wieder bergauf. 1973 arbeitete Elisabeth als Verkäuferin im Modehaus Hostettler in Wolhusen. Liz war es sehr wichtig, immer gepflegt und gut gekleidet aufzutreten. Auch der Minirock zeigte schon bald seine Wirkung. 1974 zog es Liz nach Menznau, um im Restaurant Krone am Buffet und im Service die Gäste zu verwöhnen. Sie bemerkte aber schon bald, dass da noch mehr war als nur die Gäste. Sie begegnete ihrem zukünftigen Ehemann Bruno, mit welchem sie auch gleich einen Tanzabend in Safenwil verbrachte.
Schon bald, nämlich am 21. Mai 1977, läuteten die Hochzeitsglocken. Die Hochzeitsreise führte sie zusammen mit Onkel Beat und Lotti ins österreichische Ischgl.
Kurz darauf, 1978, durfte sie ihre erste Tochter Denise in den Arm nehmen. Damals in Kriens wohnend, unternahm Elisabeth unzählige ausgiebige Spaziergänge mir ihr.
Den Tod ihrer geliebten Schwester Hedy im Jahre 1979 musste sie schweren Herzens ertragen. Es war eine schwierige Zeit für Elisabeth.
Mit der Geburt von Tochter Fabienne 1981 war das Familienglück perfekt. Sie war sehr stolz, zwei Mädchen zu haben. Elisabeth hat sehr viel mit ihnen gespielt. Zusammen mit ihnen zog es sie immer wieder nach Geiss in die Studenweid. 1988 erfüllten sich Liz und Bruno den Traum des eigenen Hauses in der Kronenmatte in Menznau. Die Tür stand jederzeit offen, viele Gäste, Freunde, Bekannte und Verwandte wurden herzlich empfangen und bewirtet. Im Haus durfte die Wärme eines Kerzenlichts auch nie fehlen. Es gab aber in dieser schönen Zeit immer wieder Momente, in denen es Elisabeth schlechter ging, welche für die Familie nicht immer einfach waren. Insbesondere Bruno ist auch in noch so schlimmen Zeiten immer für Liz da gewesen. Ging es ihr wieder gut, so hat sie die Familie und ihre Gäste mit ihren Kochkünsten verwöhnt. So konnte sie auch ihre Hobbys wieder pflegen: Sie löste unzählige Kreuzworträtsel, strickte und häkelte «Deckali», Schals, «Hanteli», Schlümpfe etc. Sicher hat der eine oder andere ein solches Andenken bei sich zu Hause. Elisabeth freute sich auch immer über ein gemeinsames «Kafi» mit Freunden.
Im Juli 2007 erblickte mit Lena ihr erstes Grosskind das Licht der Welt. Mit Sarina, Naomi, Anna, Luisa und Jonas folgten fünf weitere Grosskinder.
Im Laufe der Zeit wurde es für Elisabeth gesundheitlich immer schwieriger. Insbesondere die vielen Operationen, Diabetes und der Hörsturz schwächten ihren Körper immer mehr. Der Alltag war für Elisabeth nicht mehr alleine zu bewältigen. Die Betreuung wurde immer intensiver. Im Oktober 2014 fiel der schwere Entscheid, Elisabeth im Heim Weiermatte die nötige Betreuung zu geben. Dort wurde sie liebevoll gepflegt, Elisabeth hat sich im Heim Weiermatte immer sehr wohl gefühlt. Sie durfte sich auch oft über Besuch erfreuen.
Zwei Wochen vor ihrem Ableben wurde Elisabeth mit einer Lungenentzündung ins Spital gebracht. Dieses Mal fehlte ihr jedoch die Kraft für die Genesung und so durfte sie am 27. Mai 2016 friedlich für immer einschlafen. Liebe Elisabeth, du wirst uns fehlen.  Ruhe in Frieden.